Avocado

Ein­er der Vorteile der Glob­al­isierung ist, dass man alles mögliche Obst und Gemüse das ganze Jahr bekommt. Sicher­lich sind die berüchtigten Erd­beeren zu Wei­h­nacht­en wed­er kuli­nar­isch noch ökol­o­gisch sin­nvoll – aber bei Frücht­en, die bei uns sowieso nicht wach­sen, sehe ich das ein biss­chen anders und habe über­haupt keine Bedenken, sie rund um’s Jahr zu kaufen.

Avo­ca­dos wach­sen da, wo’s richtig warm ist, z.B. in Mexiko, Südafri­ka, Israel, Kali­fornien, aber auch in Südspanien. Irgend­wo haben sie immer Sai­son.

Bei uns im Laden bekommt man meis­tens die Sorte »Fuerte« (glat­te, mit­tel­grüne Schale – links im Bild) oder »Hass« (kubbe­lige, dunkel­grüne, manch­mal fast lila Schale – rechts im Bild). Manche Leute sagen, dass die »Hass« aro­ma­tis­ch­er schmeckt. Ich finde, dass sie sich nicht so stark unter­schei­den, dass man sich für eine oder andere Sorte entschei­den muss.

Aber genug Biolo­gie. Wer mehr wis­sen will, kann ja in Wikipedia nach­schla­gen. Hier geht’s ums Essen.

Worauf Du beim Einkauf achten solltest

Avo­ca­dos wer­den unreif geern­tet und sind dann ziem­lich hart, trans­port­fähig – und unge­nießbar. Meist kom­men sie in diesem Zus­tand in unsere Super­märk­te und müssen dann zuhause noch ein paar Tage nachreifen. Lei­der ist die Zeit dafür kaum kalkulier­bar: sie liegt meis­tens zwis­chen einem und drei Tagen. Du kannst durch sehr vor­sichtiges Drück­en prüfen, ob die Avo­ca­do schon reif ist. Aber nicht zu fest drück­en, damit sie keine braunen Stellen bekommt. Das bringt aber nur etwas, wenn sie schon einen oder zwei Tage zuhause liegt – im Super­markt ist die Wahrschein­lichkeit gle­ich Null, dass Du eine reife Frucht bekommst.

Bei Avo­ca­dos ist das Nachreifen übri­gens ein natür­lich­er Prozess. Auch in der freien Natur fall­en die Früchte noch hart vom Baum und wer­den erst am Boden weich. Deshalb sollte eine weiche Avo­ca­do nicht mehr lange herum­liegen – sie würde dann schnell braun und matschig. Gute Gemüse­händler gehen das Risiko ein und haben immer ein paar reife Früchte vor­rätig – was sich dann auch im Preis nieder­schlägt.

Wie verarbeitet man Avocados?

Reife Früchte haben ein weich­es, cremiges Frucht­fleisch.

Avo­ca­dos wer­den entwed­er (z.B. für Gua­camole) mit Gewürzen und anderen Zutat­en zu einem Brei ver­ar­beit­et oder in Spal­ten geschnit­ten und zu Salat ver­ar­beit­et. Man kann sie aber auch ein­fach hal­bieren, mit ein wenig Salz und Pfef­fer bestreuen und direkt aus der Schale löf­feln. Wenn Du vor­sichtig mit der Schale umgehst, kannst Du sie auch als deko­ra­tiv­en Behäl­ter für einen Avo­ca­dos­alat ver­wen­den.

AvocadosDu hal­bierst zunächst die Avo­ca­do der Länge nach. Vor­sichtig bis auf den dick­en Kern ein­schnei­den. Dann drehst Du die bei­den Hälften leicht gegeneinan­der. Bei ein­er reifen Frucht kom­men sie nun mit einem leisen Schmatzen auseinan­der. In ein­er Häfte steckt noch der Kern. Du bekommst ihn ganz ein­fach her­aus, indem Du ein spitzes Mess­er oder einen Spieß hinein­rammst und dann ein biss­chen hebelst. Das hört sich kom­pliziert an, ist aber ganz ein­fach.

Aber nur, wenn die Avo­ca­do auch wirk­lich reif ist. Im Umkehrschluss gilt: wenn’s nicht ein­fach geht, ist die Frucht noch nicht reif. Dann musst Du Dir lei­der etwas anderes zum Essen aus­denken, denn unreife Avo­ca­dos schmeck­en nach gar nichts und haben eine unan­genehme Kon­sis­tenz. Ein­mal angeschnit­ten, reifen sie auch nicht mehr nach, son­dern wer­den braun.

Wenn Du das Frucht­fleisch zu einem Brei oder ein­er Creme ver­ar­beit­en willst, kannst Du es ein­fach mit einem Löf­fel aus der Schale kratzen. Wie man Avo­ca­dos in Spal­ten schnei­det, ohne dass die ganze Küche mit glitschigem grünem Schleim über­zo­gen ist, beschreibe ich in einem anderen Beitrag.

Auf jeden Fall soll­test Du zügig arbeit­en, denn das Frucht­fleisch wird an der Luft schnell braun und unansehlich. The­o­retisch würde dage­gen helfen, es in Zitro­nen­saft einzule­gen (denn der bremst die Oxy­da­tion, die für das Braun­wer­den ver­ant­wortlich ist), und man find­et diesen Tipp auch häu­fig in Kochbüch­ern. Ich halte allerd­ings nicht beson­ders viel davon. Ein paar Tropfen nützen näm­lich gar nichts. Und wenn man so viel Zitro­nen­saft nimmt, dass man tat­säch­lich etwas bewirkt, schmeckt man nur noch Zitrone und nichts mehr von der Avo­ca­do.

Rezepte mit Avocado

Avo­ca­dos wer­den fast immer kalt gegessen. Es gibt nur wenige Aus­nah­men (z.B. Avo­cadocre­me­suppe). Aber auch dann soll­test Du sie erst kurz vor dem Servieren dazu geben und auf keinen Fall zu lange zu heiß wer­den lassen, denn dann wür­den sie bit­ter.

Das berühmteste Rezept ist ver­mut­lich Gua­camole, ein Brei aus zer­drück­ten Avo­ca­dos, der mit frischem Korian­der gewürzt und gerne als Dip zu Tacochips serviert wird. Shrimp­scock­tail mit Avo­ca­dos ist ein Klas­sik­er der feinen Küche, der auf jedes fes­tliche Buf­fet gehört. Man kann Avo­ca­dos auch zu einem gehaltvollen Milchshake ver­ar­beit­en, was ich allerd­ings über­haupt nicht mag. In bun­ten Salat­en machen sich Avo­ca­dos auch gut, wenn man sie kurz vor dem Servieren dazu gibt. Und die Amerikan­er haben die Cal­i­for­nia Roll erfun­den, eine Art Sushi mit einem Streifen Avo­ca­do.

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