Man kann eine Bechamel-Sauce auch ohne Weizenmehl zubereiten. Welche Zutaten werden verwendet und was ist der Unterschied zum klassischen Rezept?
Eine Bechamelsauce ohne Weizenmehl ist nicht ganz einfach. Die Variante mit Weizen entwickelt – unter der Voraussetzung, dass Du genug Geduld hast und sie lange köcheln lässt – einen eigenen Geschmack, der an Champignons erinnert. Mit Kartoffel- oder einer anderen Stärke wird der Geschmack weniger intensiv.
Wenn Du eine Bechamel-Sauce ohne Weizenmehl als weiße Sauce zu Gemüse machen möchtest, rate ich dazu, generell etwas stärker zu würzen und den Geschmack mit etwas Steinpilz- oder Gemüsebrühen-Pulver (natürlich selbstgemacht) aufzupeppen. Oder Du ersetzt die Milch durch eine Mischung aus Sahne und Gemüse-Kochflüssigkeit.
Beim Überbacken z.B. einer Moussaka ist das nicht unbedingt erforderlich – Du solltest nur nur etwas großzügiger mit Salz und Pfeffer und Käse umgehen. Ich schwöre, dass niemand den Unterschied zu einer Bechamel-Sauce mit Weizenmehl schmecken wird.
Die Konsistenz einer Bechamel-Sauce mit Kartoffelstärke (oder Maisstärke oder Tapioka) ist ein kleines bißchen puddingartiger als bei der Variante mit Mehl. Das merkt man aber nur im direkten Vergleich. Auf dem Foto siehst Du rechts eine Bechamel-Sauce mit Mehl, links mit Kartoffelstärke – hättest Du den Unterschied erkannt?
Wie man eine klassische Bechamel-Sauce macht, habe ich schon mal beschrieben. Hier nun das Rezept für die Bechamel ohne Weizenmehl.
Zutaten
- 50 g Butter
- 15 g Stärke (Kartoffel‑, Mais- oder Tapiokamehl)
- 250 ml Milch
- 1 TL Steinpilz- oder Gemüsebrühen-Pulver (optional)
- Muskatnuss
- Salz
- Pfeffer
Zeit
- 20 Minuten
Zusammenfassung
- Butter aufschäumen
- Stärkemehl anschwitzen
- Flüssigkeit dazugeben, dabei ständig rühren
- Köcheln lassen
- Würzen
Zubereitung
Schäume die Butter bei mittlerer Hitze in einem kleinen Topf auf.
Rühre mit einem Schneebesen die Stärke ein und lasse sie 5 Minuten „schwitzen“.
Gib die Milch unter ständigem Rühren dazu und achte darauf, dass keine Klümpchen entstehen. Wenn die Sauce kocht, reduzierst Du die Hitze und lässt sie noch einmal 5 Minuten köcheln. Jetzt reicht es aus, gelegentlich umzurühren.
Tipp
- Für eine klassische Bechamel-Sauce muss das Mehl länger in der Butter schwitzen und sie muss mindestens 20 Minuten köcheln, damit der Mehlgeschmack vergeht. Andere Stärkesorten haben deutlich weniger Eigengeschmack und brauchen deshalb weniger Zeit.
Würze mit Salz, Pfeffer, etwas Muskat und eventuell Pilzpulver.
Fertig – die Bechamel-Sauce kann jetzt zum Überbacken verwendet werden. Als weiße Sauce zu Gemüse solltest Du sie noch mit etwas Kochflüssigkeit oder heißer Gemüsebrühe verdünnen.
Noch mal zum Vergleich
Rechts eine Moussaka mit Weizenmehl-Bechamel, links mit Kartoffelmehl: