Aus dem Urlaub in Italien haben wir eine Cedro mitgebracht. Cedro ist eine riesengroße Zitronenart, die wenig Saft, aber viel Schale hat. Das ist auch gut so, denn normalerweise wird sie zur Herstellung von Zitronat verwendet. Die Schale ist komplett essbar. Nicht nur das Gelbe, sondern auch das Weiße, das bei „normalen“ Zitronen ungenießbar bitter ist. Die Schale der Cedro hat dagegen genau die richtige Mischung aus Zitronenaroma und leicht harziger Bitterkeit.
Cedro gibt es in unterschiedlichen Größen, die alle deutlich größer sind als normale Zitronen. Unsere wog ungefähr 600 g und hatte die Größe einer kleinen Kokosnuss. Das ist zu viel für ein Gericht, deshalb gibt es hier in den nächsten Wochen viele verschiedene Rezepte, in denen ich die Cedro verarbeitet habe.
Den Anfang macht ein frischer Vorspeisen-Salat, bei dem ich die herb-aromatische Cedro mit süßlicher Kohlrabi und Rosinen ausbalanciert habe.
Für 4 Portionen
- 2 EL Rosinen
- 2 EL Pinienkerne
- 125 g Cedro
- 1 Zitrone (bei Bedarf)
- 1 EL Honig oder Ahornsirup
- Olivenöl
- 500 g Kohlrabi (2 Stück)
- ein paar Blätter Rucola
- Maldon-Salz, Pfeffer
Zeit
- 30 Minuten
Zubehör
Zusammenfassung
- Rosinen einweichen, Pinienkerne rösten
- Cedro halbieren, Saft auspressen, in feinste Scheiben schneiden, marinieren
- Kohlrabi schälen, in dünnste Scheiben schneiden
- Mit Rucola hübsch auf Tellern anrichten, würzen und mit Pinienkernen und Rosinen garnieren
Tipp
Wenn Du Rucola nicht magst, kannst Du ihn weglassen und durch 1 EL grob gehackte Petersilie ersetzen.
Zubereitung
30 Minuten vor dem Servieren
Weiche die Rosinen in etwas warmem Wasser ein.
Röste die Pinienkerne in einer trockenen Pfanne goldbraun und lasse sie auf einem Teller abkühlen.
Halbiere die Cedro, presse den Saft aus beiden Hälften aus und fange ihn auf. Falls Du eine Frucht erwischt hast, die nur sehr wenig Fruchtfleisch hat, ersetzt Du den Cedro-Saft durch den Saft einer halben Zitrone.
Entferne die Fruchtfleisch-Häutchen und schneide etwa 125 g Schale (das Gelbe und das Weiße!) in feinste Streifen. Wenn Du hast, kannst Du dafür eine Aufschnittmaschine benutzen; ein großes, sehr scharfes Messer tut’s aber auch. Der Rest Schale hält sich in Frischhaltefolie ein paar Tage im Kühlschrank.
Beträufle die Cedro-Scheibchen mit Cedro- oder Zitronensaft, 2 EL Olivenöl und 1 EL Honig oder Ahornsirup. Lasse sie bis zur Fertigstellung des Salats marinieren – sie nehmen die Flüssigkeit fast vollständig auf.
Schäle die Kohlrabi und schneide sie mit der Aufschnittmaschine, einem großen, sehr scharfen Messer oder einem Spiralschneider in feinste Streifen.
Spiralschneider
Ich habe einen Spiralschneider genommen, weil ich keine Aufschnittmaschine besitze und keine Lust hatte, mich mit dem Messer abzumühen. Der angenehme Nebeneffekt ist, dass sich die Kohlrabi-Locken sehr schön locker auf dem Teller drapieren lassen. Leider hat der Spiralschneider mit der Cedro nicht funktioniert – sie war einfach zu dick.
Wasche und putze den Rucolo und schleudere ihn sorgfältig trocken. Gieße die Rosinen ab und lass sie abtropfen.
Kurz vor dem Servieren
Richte Kohlrabi, Cedro und Rucola auf Tellern an und beträufle den Salat mit etwas mehr Olivenöl und ein paar Tropfen Zitronensaft. Streue die Pinienkerne und die abgetropften Rosinen darüber. Würze mit frisch gemörsertem Pfeffer und Maldon-Salz.
Nicht zu sehr mischen
Der Salat lebt davon, dass die Aromen sich nicht vermischen, sondern Du immer wieder kleine Geschmacksüberraschungen erlebst: mal salzig, mal scharf, mal bitter-aromatisch, mal süß. Deshalb solltest Du auch kein normales Tafelsalz oder anderes feinkörniges Salz verwenden, sondern Maldon-Salz, das sehr große Kristalle bildet.