Couscous kann man eigentlich immer essen. Im Winter wärmt er Körper und Seele, und auch zum Sommer passt er gut, denn das Rezept kommt ja aus einer Gegend, in der es im Sommer ziemlich heiß ist. Couscous im engeren Sinn ist eigentlich nur eine Art Weizengries, aber der Begriff wird normalerweise auch für das komplette Gericht verwendet.
Zutaten für 4 Portionen
- 250 g Couscous
- 3 große Möhren (ca. 350 g)
- 1 kleine Aubergine (ca. 250 g)
- 8 mittelgroße Kartoffeln (ca. 350 g)
- 2 Zwiebeln
- 3 oder 4 Knoblauchzehen
- 1 rote Paprika
- 1 gelbe Paprika
- 1 große Zucchini (ca. 250 g)
- 2 oder 3 Tomaten
- 2 EL Tomatenmark
- 2 oder 3 getrocknete Chilischoten
- Olivenöl
- 1 bis 2 TL Ras El Hanout
- 1/8 l Wasser oder Gemüsebrühe
- Salz
Tipp
Bei den Zutaten kommt es nicht so genau drauf an – Du kannst eine beliebige Mischung von Gemüsen nehmen. Ich finde diese hier am besten. Für 4 Personen braucht man insgesamt 800 bis 900 g Gemüse. Ganz wichtig ist aber die richtige Gewürzmischung!
Zubereitung
Der Couscous bleibt schön locker, wenn Du ihn erst einmal ungefähr eine halbe Stunde in warmem Wasser einweichst und dann über Dampf garst. In der Zeit, in der der Couscous einweicht, bereitest Du das Gemüse vor.
Schäle die Möhren und die Kartoffeln. Schneide von der Aubergine das Stiel- und das Blütenende ab, ebenso von der Zucchini. Pelle die Zwiebeln und den Knoblauch (Tipp: wenn Du die Knoblauchzehen ein bisschen plattdrückst, lassen sie sich leichter pellen).
Schneide die Paprika auf und entferne den Stiel, die weißen Innenhäute und die Kerne. Paprika wäscht man erst danach, um sicher alle Kerne zu entfernen – die schmecken nämlich bitter.
Schneide die Tomaten in Viertel und entferne den grünen Stielansatz. Schneide alle Gemüse in Stücke, die ungefähr so groß sind wie die Tomatenviertel. Die Knoblauchzehen kannst Du ganz lassen oder grob würfeln.
Inzwischen müsste auch der Couscous lange genug geweicht haben. Gieße ihn in ein feines Sieb. Fülle nun ungefähr 2 oder 3 Fingerbreit Wasser in einen Topf, hänge das Sieb darüber – der Couscous darf auf keinen Fall im Wasser hängen. Lege einen Deckel auf den Topf und bringe das Wasser zum kochen. Der Dampf erwärmt und gart den Couscous in ungefähr 20 Minuten. Das Schöne an dieser Garmethode ist, dass es auch gar kein Problem ist, wenn der Couscous 10 oder 15 Minuten länger im Dampf hängt. Vor dem Servieren musst Du ihn nur mit einer Gabel ein bisschen auflockern.
Extrem wichtig ist, dass der Couscous nach dem Einweichen auf keinen Fall im Wasser liegt, denn dann würde er matschig.
Gieße so viel Olivenöl in einen Topf, dass der Boden mit einem dünnen Ölfilm überzogen ist und erhitze ihn (mittlere Hitze). Wenn das Öl heiß ist, gib zunächst die Kartoffeln hinein und lasse sie 3 oder 4 Minuten braten. Gib dann die Zwiebeln, den Knoblauch und die Möhren hinzu, mische alles durch und lasse es noch einmal 3 oder 4 Minuten braten. Dadurch wird das Gemüse aromatischer, als wenn Du es gleich in Wasser oder Brühe dünstest.
Vermische das Tomatenmark mit ungefähr der Hälfte des Wassers oder der Gemüsebrühe und gieße die Mischung zu den Gemüsen im Topf. Würze mit 1 TL Ras El Hanout und den ganzen Chilischoten. Lege den Deckel auf und lasse alles 5 Minuten köcheln. Du solltest die Hitze kleiner stellen, damit’s nicht zu heftig kocht.
Gib nach 5 Minuten die Paprika zu den Gemüsen und die Hälfte der Tomaten. Die Tomaten sorgen dafür, dass genügend Flüssigkeit im Topf ist. Der Boden sollte immer von ungefähr 1 Fingerbreit Flüssigkeit bedeckt sein. Falls zu viel verdampft, gieß ein bisschen Wasser oder Brühe nach. Vermische alles gut miteinander, aber rühre nicht zu viel, damit die Gemüse nicht zerfallen.
Nach weiteren 5 Minuten gibst Du die Zucchini in den Topf. Alles vermischen, Deckel wieder drauf und 5 Minuten köcheln lassen.
Zum Schluss kommen die restlichen Tomaten dazu. Untermischen, weitere 5 Minuten köcheln lassen.
Die Gemüse werden in dieser Reihenfolge gekocht, damit sie schön knackig bleiben und trotzdem gar werden. Die harten Möhren und Kartoffeln brauchen am längsten, ebenso die Aubergine. Die Tomaten müssen praktisch nur warm werden. Wenn Du andere Gemüse verwendest, musst Du darauf achten, dass sie rechtzeitig in den Topf kommen.
Wenn nötig, etwas nachsalzen und mit 1/2 TL Ras El Hanout nachwürzen. Mit dem Couscous servieren. Du solltest Deine Gäste warnen, dass sie nicht auf die Chilischoten beißen oder sie vor dem Servieren entfernen (die Chilis, nicht die Gäste).
Dazu passt
Ich finde, dass zu Gerichten aus Ländern, in denen traditionell kein Alkohol getrunken wird, auch geschmacklich kein Alkohol passt. Sehr köstlich ist z.B. Ayran (ein türkisches Joghurt-Getränk).
Variationen
Zu Couscous gibt es so viele Varianten wie Gemüsemischungen. Du kannst in natürlich auch mit Fleisch zubereiten (am besten passt Lamm oder Rind). Dann musst Du aber viel mehr Zeit einrechnen, denn das Fleisch muss lange schmoren, damit es nicht zäh wird. Irgendwann schreibe ich dazu auch mal ein Rezept auf.
Quelle
Couscous ist ein traditionelles Rezept. Es gibt einige arabische oder marokkanische Kochbücher, die ähnliche Rezepte enthalten. Empfehlen kann ich
Peter Casparek, Erika Casparek-Türkkan: Küchen der Welt: Arabien. Originalrezepte und Interessantes über Land und Leute. Gräfe und Unzer 1996. Das Buch gibt es leider nur noch antiquarisch, aber wer’s irgendwo auftreiben kann, sollte zuschlagen.
Tess Mallos: Die Küche Marokkos. Dorling Kindersley Verlag 2010