Gebratene Blutwurst mit Kartoffeln und Äpfeln

Mal wie­der ein Gericht, das erstaun­lich inter­na­tio­nal ist. Spa­ni­scher Bau­er trifft deut­schen Pro­le­ta­ri­er, kuli­na­risch.

Da sit­zen wir irgend­wo in einem Kaff im astu­ri­schen Teil der Picos de Euro­pa und ver­su­chen, die Spei­se­kar­te zu ver­ste­hen. Kei­ne Ahnung, was »Mor­cil­la« ist, aber da steht auch etwas von »Manz­a­nas«, und ein Haupt­ge­richt mit Äpfeln klingt inter­es­sant. Mor­cil­la ent­pupp­te sich als Blut­wurst, ser­viert wur­de also gebra­te­ne Blut­wurst mit Äpfeln. Lecker, fast wie zuhau­se, wo man so etwas »Him­mel und Ääd mit Flöns« nennt. Naja, die Spa­ni­er las­sen die Kar­tof­feln weg und bra­ten die Äpfel gleich mit der Blut­wurst, aber die Ähn­lich­keit ist frap­pie­rend.

Zurück zuhau­se stellt sich her­aus, dass Blut­wurst gar nicht so ein­fach zu bra­ten ist. Oder bes­ser gesagt: brat­ba­re Blut­wurst ist gar nicht so leicht zu fin­den. Die dun­kel­ro­sa dün­nen Lap­pen, die’s an der Auf­schnitt-The­ke gibt, funk­tio­nie­ren nicht: sie sind viel zu dünn, und sie ent­hal­ten Gela­ti­ne, die bekannt­lich schmilzt, wenn man sie erwärmt. Das Resul­tat ist ein fie­ser rot­grau­er Brei, den man nur mit geschlos­se­nen Augen essen kann.

Wenn Du die­ses Gericht nach­ko­chen möch­test, soll­test Du Dei­nen Metz­ger also unbe­dingt fra­gen, ob die Blut­wurst zum Bra­ten geeig­net ist. Je nach Regi­on wird er Dich viel­leicht komisch anse­hen, aber er soll­te aus­kunfts­fä­hig sein. Alles Wei­te­re ist dann ganz ein­fach.

Zutaten für 4 Portionen

  • 500 g Kar­tof­feln
  • 500 g säu­er­li­che Äpfel (z.B. Bos­kop)
  • eine Pri­se Majo­ran
  • evtl. etwas Gemü­se­brü­he
  • 400 g Blut­wurst (am Stück und ohne Gela­ti­ne!)
  • Fett zum Bra­ten
  • Salz, Pfef­fer

Zeit

  • 30 Minu­ten

Zubereitung

30 Minuten vor dem Essen

Schä­le die Kar­tof­feln und schnei­de sie in mund­ge­rech­te Stü­cke. Koche sie in wenig Salz­was­ser oder Gemü­se­brü­he. Die Kar­tof­fel­stü­cke soll­ten noch unge­fähr zur Hälf­te aus der Brü­he her­aus­gu­cken. Wür­ze mit einer Pri­se Majo­ran.

Rubinette

Las­se die Kar­tof­feln knapp 10 Minu­ten köcheln. Schä­le wäh­rend­des­sen die Äpfel, ent­ker­ne sie und schnei­de sie in gleich gro­ße Stü­cke wie die Kar­tof­feln. Nach etwa 10 Minu­ten Koch­zeit kom­men sie in den glei­chen Topf. Sie lie­gen auf den Kar­tof­fel­stü­cken und wer­den nur im Dampf gegart, des­halb darfst Du jetzt noch nicht umrüh­ren. Lass‘ alles zusam­men wei­te­re 10 Minu­ten vor sich hin köcheln.

10 Minuten vorher

Schnei­de die Blut­wurst in gleich­mä­ßi­ge, je nach Art der Wurst etwa 0,5 bis 1 cm dicke Schei­ben. Falls die Pel­le nicht ess­bar ist, ent­fernst Du sie.

Erhit­ze unge­fähr 2 EL Fett (Schmalz, But­ter­schmalz oder Öl) in einer gro­ßen Pfan­ne. Lege die Blut­wurst­schei­ben neben­ein­an­der hin­ein und bra­te sie von jeder Sei­te bei mitt­le­rer Hit­ze unge­fähr 2 bis 3 Minu­ten knusp­rig aus. Kei­ne Sor­ge, wenn die Wurst danach ziem­lich dun­kel aus­sieht: das ist nicht ver­brannt und muss so sein.

Kurz vor dem Servieren

Prü­fe, ob die Kar­tof­feln und Äpfel gar sind und schme­cke mit etwas Salz und Pfef­fer ab. Ver­tei­le die Mischung auf Tel­lern, gib jeweils etwas Koch­flüs­sig­keit dazu und lege die gebra­te­nen Blut­wurst­schei­ben oben drauf. Ser­vie­re heiß.

Variationen

Im Rhein­land wird die Apfel-Kar­tof­fel­mi­schung gestampft, bevor sie auf den Tel­ler kommt. Man­che ser­vie­ren auch Röst­zwie­beln dazu.

Gebratene Blutwurst mit Kartoffeln und Äpfeln

Du kannst das gan­ze optisch in ein ster­ne-wür­di­ges Rezept ver­wan­deln, indem Du die garen Zuta­ten in einen Des­ser­ring füllst und zu einem klei­nen Türm­chen zusam­men­drückst. Die Wurst musst Du dafür am bes­ten schon in Wür­feln bra­ten.

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