Dicke Bohnen (auch Saubohnen oder Fava-Bohnen genannt) zählen zu den zu Unrecht vergessenen Gemüsen. Schon klar, sie machen viel Arbeit, und von einem Berg Bohnen bleibt ein erschreckend kleines Häufchen Genießbares übrig, aber das ist jede Mühe wert.
Na ja, Mühe … besondere Geschicklichkeit ist nicht erforderlich, aber das Auslösen braucht halt seine Zeit.
Im Prinzip passen dicke Bohnen in jede Gemüsesuppe. Hier sind sie mit jungen Artischocken kombiniert, was eine erstaunlich wenig rustikale Kombination ist.
Zutaten für 4 Portionen
- 1,5 kg Dicke Bohnen (mit Schoten gewogen)
- 8 bis 10 Mini-Artischocken
- 6 bis 8 Knoblauchzehen
- 1 mittelgroße Kartoffel
- 3 oder 4 Frühlingszwiebeln
- 1 TL frische Oreganoblätter
- 1 TL frische Thymianblätter
- ½ l Gemüsebrühe
- ein paar Kirschtomaten
- ungefähr 50 g Parmesan oder Pecorino (Veganer lassen ihn einfach weg)
- Olivenöl
- Salz, Pfeffer
Zeit
- Die Bohnen machen viel Arbeit (ungefähr 1 Stunde).
- Der Rest dauert noch mal ungefähr eine halbe Stunde.
Zubereitung
1,5 Stunden vor dem Servieren
Löse die Bohnenkerne aus den Schoten. Das geht ganz einfach: Du drückst die Schoten so, dass sie an der Naht aufplatzen, trennst die Hälften voneinander und da liegen dann die Bohnenkerne hübsch nebeneinander aufgereiht.
Setze einen Topf mit leicht gesalzenem Wasser auf und bringe es zum Kochen. Wirf die Bohnenkerne hinein und lass sie etwa 5 Minuten sprudelnd kochen. Gieße sie ab und schrecke sie mit kaltem Wasser ab.
Jetzt kommt der zweite Teil der Sklavenarbeit, denn Du musst auch noch die hellgrau-grünlichen Hüllen um die Kern entfernen. Das geht so ähnlich wie beim Mandeln pellen: einfach vorsichtig an einem Ende draufdrücken, dann kommen sie fast von selbst aus der Hülle geglitscht. Sind sie nicht prächtig sattgrün? Da hat sich die Arbeit doch gelohnt, oder?
30 Minuten vorher
Brich die äußeren harten Blätter von den Artischocken und schneide den Stiel ab. Viertele die Artischocken und schau nach, ob sie im Inneren schon das sogenannte »Heu« gebildet hat. Das sind die späteren Blütenstempel. Sie sind ungenießbar und müssen entfernt werden. Bei wirklich jungen Knospen sind sie noch nicht gewachsen.
Tipp
Artischocken werden an den Schnittstellen schnell braun. Das gehört dazu. In manchen Kochbüchern wird empfohlen, sie in Zitronenwasser einzulegen. Das verhindert zwar, dass sie braun werden, aber tötet auch den delikaten Geschmack.
20 Minuten vorher
Brate die geviertelten Artischocken bei geringer Hitze in Olivenöl an.
Während die Artischocken schmoren, schälst Du die Kartoffel und schneidest sie in ungefähr 1 cm große Würfel. Pelle den Knoblauch. Putze die Frühlingszwiebeln und schneide das Weiße und Hellgrüne in ungefähr 1 cm dicke Ringe.
Gib Knoblauch, Kartoffelwürfel, Zwiebelringe und die Kräuter zu den Artischocken und lass es noch ein, zwei Minuten mit schmoren.
Gieße mit der Gemüsebrühe auf und bringe alles zum Kochen. Lass die Suppe ungefähr 5 Minuten sanft vor sich hin köcheln.
Fang schon mal an, die Parmesan fein zu reiben.
5 Minuten vorher
Wenn das Gemüse fast gar ist, kommen die Bohnenkerne dazu. Bring die Suppe wieder zum Kochen.
Halbiere die Kirschtomaten und lass sie zwei, drei Minuten in der heißen Brühe ziehen.
Kurz vor dem Servieren
Schmecke mit Salz und Pfeffer ab und serviere.
Am Tisch kann sich jeder nach Belieben frisch geriebenen Parmesan oder Pecorino über die Suppe streuen.
Dazu passt
Frisches Weißbrot und ein junger Rot- oder Weißwein. Aus Italien natürlich.
Quelle
Das Rezept ist von Maria Luisa Scolastra, die es im Magazin der Süddeutschen Zeitung, Heft 18/ 2013 veröffentlicht hat. Ich habe es kaum abgewandelt.