Es mag Euch seltsam vorkommen, und mir erschien es auch ein bisschen wahnsinnig, ausgerechnet in der heißesten Zeit des Jahres den Backofen anzuwerfen – und das auch noch für mehrere Stunden. Aber man kann ja auf den Balkon oder die Terrasse flüchten, während im Ofen ein unglaublich zartes, köstliches und sommerliches Gericht fast von selbst entsteht.
Zutaten
Für 4 bis 6 Portionen
- 1 Brathähnchen (ca. 2 kg)
- 1 Knolle Knoblauch
- 2 unbehandelte Zitronen
- 1 Handvoll Thymian
- 3 EL Olivenöl
- etwas Weißwein
- 1 TL Salz
- 1 TL Pfeffer
Du brauchst
- einen Backofen
- eine große feuerfeste Form
- Alufolie
Zeit
- 15 Minuten
- plus insgesamt 2,5 bis 3 Stunden Backzeit
Zubereitung
3 Stunden vor dem Servieren
Wenn Du ein ganzes Brathähnchen gekauft hat, teile es in 10 Stücke. Alternativ kannst Du auch die gleiche Fleischmenge in Form von Hähnchenschenkeln und ‑flügeln kaufen. Brust nur, wenn Du sie mit Haut bekommst.
Teile die Knoblauchknolle in Zehen (nicht schälen). Je frischer der Knoblauch ist, desto milder. Wasche die Zitronen mit heißem Wasser ab und teile sie in Achtel.
Gib Fleisch, Knoblauch, Zitronenstücke, Thymian, Olivenöl, Salz und Pfeffer in eine ofenfeste Form und mische alles gründlich durch. Gieße zum Schluss ungefähr ein halbes Glas Weißwein dazu. Ein paar Thymianstängel solltest Du für die Dekoration aufheben.
Decke die Form möglichst dicht mit Alufolie ab und schiebe sie bei 160°C in den Backofen (mittlere Schiene). Du kannst den Ofen vorheizen, aber das ist nicht unbedingt nötig.
Das schaffst Du alles in ungefähr einer Viertelstunde. Jetzt hast du erst mal zwei Stunden Zeit. Ja, Du hast richtig gelesen: das Huhn schmort jetzt erst mal zwei Stunden bei 160°C vor sich hin.
30 bis 45 Minuten vor dem Servieren
Wenn die zwei Stunden ‚rum sind – auf keinen Fall früher – entfernst Du die Alufolie und drehst den Backofen auf 200°C hoch. Sei vorsichtig, denn es wird ein aromatischer, nach Knoblauch und Zitrone duftender, aber eben auch heißer Dampf aufsteigen.
In den nächsten 30 bis 45 Minuten wird das Hühnerfleisch knusprig braun werden (deshalb musste die Haut dran bleiben) und die Zitronenstückchen karamellisieren. Man kann nicht so genau sagen, wie lange das dauert – schau halt nach 30 Minuten mal in den Ofen, und wenn’s Dir noch nicht knusprig genug ist, dauert’s eben noch ein bisschen. Das Fleisch ist nach 30 Minuten auf jeden Fall gar und schön zart.
Mehr als 45 Minuten sollte das Fleisch aber nicht braten, denn dann würde es trocken. Falls es Dir immer noch nicht knusprig genug ist, schalte kurz (!) die Grillfunktion des Backofens ein.
Kurz vor dem Servieren
Zur Deko kommen jetzt noch die übrigen Thymianzweige drauf und das war’s eigentlich. Du kannst Teller anrichten oder alles in der Röstform auf den Tisch stellen.
Man kann alles essen, auch die Zitronenstücke mit Schale. Durch das lange Garen sind sie weich geworden und bilden mit ihrem zugleich leicht bitteren und zitronigen Geschmack einen schönen Kontrast zu dem milden Hühnerfleisch.
Variationen
Das Gericht ist ganz einfach für mehr oder weniger Personen anzupassen, indem Du mehr oder weniger von den Zutaten nimmst. Die Verhältnisse sollten ungefähr stimmen, aber es kommt nicht so genau drauf an. Wenn’s weniger als vier Personen sind, nimmst Du halt Hähnschenschenkel. Die Garzeiten verändern sich dadurch nicht wesentlich.
Dazu passt
Zu diesem sommerlichen Gericht passt ein trockener, leicht fruchtiger Weißwein. Als Beilage eignet sich knuspriges Baguette, das Du einfach ein paar Minuten mit in den Ofen schiebst und aufbäckst. Ganz hervorragend passt auch im Ofen geschmorter Salat.
Quelle
Das Rezept ist entnommen dem Buch von Nigella Lawson, Forever Summer. Leider ist es, wie auch die unter dem Titel »Verführung zum Kochen« erschienene deutsche Ausgabe, nur noch gebraucht lieferbar.
Ich bin ganz begeistert von den schönen und einfachen Rezepte, leider habe ich kein Fax-Gerät. Ich wollte mir das Rezept ausdrucken – leider hat es nicht funktioniert. Vielleicht könnten Sie mir weiterhelfen.
Ich freue mich, dass Ihnen die Rezepte gefallen. Falls das Ausdrucken über den Button unten auf der Seite nicht funktioniert, können Sie die Druckfunktion des Browsers verwenden.
Den Hinweis auf das nicht vorhandene Faxgerät verstehe ich nicht.
Ich habe das Rezept letztes Jahr im Sommer ausprobiert und es ist fantastisch! Ich möchte es bald wieder machen und frage mich, ob es einen besonderen Grund gibt, mit Alufolie abzudecken. Kann man nicht auch einen Bräter mit Deckel oder eine ofenfeste Pfanne mit Deckel nehmen? Danke & Liebe Grüße
Hallo Eva,
eine Pfanne oder ein Bräter mit Deckel tun’s auch. Das Gefäß sollte die richtige Größe haben, so dass die Hähnchenstücke relativ dicht gepackt nebeneinander hineinpassen.
LG, Thomas