Johanni-Nüsse selbst machen — lohnt sich der Aufwand?

Vor reich­lich einem Jahr hat­te ich grü­ne Wal­nüs­se bekom­men und als Johan­ni-Nüs­se ver­ar­bei­tet. Hat sich die Geduld gelohnt?

Dass man unrei­fe Wal­nüs­se zu einer Deli­ka­tes­se ver­ar­bei­ten kann, hat­te ich gele­sen, aber bis zum ver­gan­ge­nen Jahr kei­ne Gele­gen­heit, es ein­mal selbst aus­zu­pro­bie­ren. Dann bekam ich im Juni letz­ten Jah­res, aus­ge­rech­net am Johan­ni-Tag, ein klei­nes Säck­chen geschenkt und habe das Expe­ri­ment gestar­tet.

Nach der recht zeit­auf­wän­di­gen Vor- und Zube­rei­tung war dann erst ein­mal viel Geduld ange­sagt, denn die grü­nen Wal­nüs­se sol­len nach dem Durch­ste­chen, Wäs­sern und dem Ein­le­gen min­des­tens ein hal­bes Jah­rin gewürz­ten Zucker­si­rup durch­zie­hen. Bei mir ist dann ein Jahr dar­aus gewor­den, weil ich mich nicht dazu durch­rin­gen konn­te, die Glä­ser auf­zu­ma­chen.

Jetzt war es aber soweit, und ich muss sagen: das Expe­ri­ment ist gelun­gen, aber so wirk­lich über­zeugt hat mich das Ergeb­nis nicht.

Die auch „Pfäl­zer Trüf­fel“ genann­ten Nüs­se haben eine ange­neh­me Kon­sis­tenz, die tat­säch­lich ein wenig an Trüf­fel erin­nert. Viel­leicht ein klei­nes biss­chen wei­cher. Und geschmack­lich haben die schwar­zen Nüs­se natür­lich über­haupt nichts mit Trüf­feln zu tun.

Zu Joghurt waren die Nüs­se mit ihrem Sirup OK, aber der Geschmack war mir zu süß und der Sirup zu dünn­flüs­sig. Trotz der reich­lich ver­wen­de­ten Gewür­ze hat­ten sie kein beson­de­res eige­nes Aro­ma, son­dern schmeck­ten eigent­lich nur nach Zucker­si­rup mit Vanil­le, Zimt und Nel­ken. Ich hät­te mir ein biss­chen mehr Bit­ter- oder Nuss­aro­men erhofft.

Am bes­ten haben die Johan­ni-Nüs­se zu Feta geschmeckt, da sie einen schö­nen Kon­trast zu dem sehr sal­zi­gen Käse bie­ten. Sus­an von „Labs­al­lie­be“ schreibt, dass man sie auch zur Ver­fei­ne­rung von Sau­cen zu Wild­re­zep­ten ver­wen­den kann – das ver­su­che ich auch mal, wenn wie­der Sai­son ist. Die übri­gen Glä­ser las­se ich ein­fach ste­hen, denn angeb­lich wer­den die Nüs­se mit der Zeit immer bes­ser.

1 Gedanke zu „Johanni-Nüsse selbst machen — lohnt sich der Aufwand?“

Schreibe einen Kommentar