Kalbsleber mit Balsamico-Kirschen

Leber ist so eine Sache. Manche lieben sie, andere schüt­teln sich und wen­den sich mit Grausen ab. Bekehrungsver­suche haben keinen Zweck, und auch mit diesem Rezept wirst Du keinen Innereien-Pho­bik­er davon überzeu­gen, den Wider­stand aufzugeben.

Wer aber Leber mag, ken­nt die klas­sis­che Kom­bi­na­tion mit Zwiebeln und Äpfeln (gerne auch »Leber Berlin­er Art« genan­nt). In Ital­ien wird die Leber auf »venezian­is­che Art« gerne mit einem Schuss Bal­sam­i­co zubere­it­et. Bei­den ist die Erken­nt­nis zueigen, dass sich kräftiger Fleis­chgeschmack mit ein­er süßlich-sauren Sauce har­monisch ergänzt.

Hier kommt eine Vari­ante mit ein­er Marme­lade aus getrock­neten Kirschen, Bal­sam­i­co und Schalot­ten. Und allen Innereien-Has­sern zum Trost: mit kurzge­brate­nen Streifen vom Lamm oder Wild schmeckt sie auch her­vor­ra­gend.

Zutaten für 4 Portionen

  • 100 g getrock­nete Kirschen
  • 50 ml Bal­sam­i­co-Essig
  • 4 Schalot­ten
  • 2 EL Zuck­er
  • 2 EL Kirschmarme­lade
  • 1 TL Zimt
  • 100 ml Fleisch- oder Gemüse­brühe
  • 4 Scheiben Kalb­sle­ber (ins­ge­samt etwa 500 g, oder die gle­iche Menge Geflügelle­ber)
  • 1 EL Mehl
  • But­ter zum Brat­en
  • Salz, Pfef­fer

Zeit

  • 30 Minuten

Zubereitung

30 Minuten vor dem Servieren

Gib die getrock­neten Kirschen in eine kleine Schüs­sel und ver­mis­che sie mit dem Bal­sam­i­co-Essig.

Tipp

Ich ver­wende für dieses Rezept keine frischen oder eingemacht­en Kirschen. Nur die getrock­nete Ver­sion hat die richtige Geschmacksmis­chung aus fruchtig, süß und sauer.

Pelle die Schalot­ten und schnei­de sie in feine Streifen.

Lass’ 2 EL But­ter in einem kleinen Topf auf­schäu­men, gib die Zwiebel­streifen hinein, streue den Zuck­er darüber und lass’ alles vor­sichtig karamel­lisieren. Das dauert unge­fähr 5 Minuten. Der Zuck­er soll schmelzen und die Zwiebeln sollen weich wer­den, aber nichts darf braun wer­den.

Gib die Essigkirschen, die Brühe und die Kirschmarme­lade dazu, würze mit 1 TL Zimt und lass’ alles aufkochen. Lass’ die Mis­chung etwa 15 bis 20 Minuten bei mit­tlerer bis geringer Hitze im offe­nen Topf köcheln, bis sie eine honi­gar­tige Kon­sis­tenz erre­icht hat. Anfangs wird sie vielle­icht etwas streng nach Essig riechen, aber das gibt sich. Schmecke mit Salz, Pfef­fer und vielle­icht noch etwas Zuck­er ab. Halte die Kirsch-Zwiebel-Marme­lade warm.

10 Minuten vorher

Ent­ferne alle Häute und Adern aus der Leber, die der Fleis­ch­er überse­hen hat. Schnei­de die Leber in unge­fähr 1 cm bre­ite Streifen und bestäube sie gle­ich­mäßig mit etwas Mehl.

Tipp

Das Mehl sorgt dafür, dass die Leber­streifen trotz der kurzen Bratzeit braun und ein biss­chen knus­prig wer­den. Nor­maler­weise salze ich das Fleisch nicht, damit es nicht trock­en wird. Bei Bedarf kannst Du nach dem Brat­en leicht salzen.

Lass’ 2 bis 3 EL But­ter in ein­er großen Pfanne bei mit­tlerer Hitze auf­schäu­men. Klopfe über­schüs­siges Mehl von den Leber­streifen und brate sie in der But­ter gar. Das dauert nur zwei bis drei Minuten. Auf keinen Fall länger, denn dann würde die Leber zäh und bekäme die berüchtigte Kon­sis­tenz ein­er Schuh­sohle.

Richte die Leber­streifen mit der Kirsch-Zwiebel-Marme­lade auf vorgewärmten Tellern an.

Dazu passt

Als Beilage eignen sich Band­nudeln, Tagli­atelle oder Spät­zle. Denk’ daran, sie rechtzeit­ig aufzuset­zen! Kartof­fel­brei ist auch eine Möglichkeit, erfordert aber eine ziem­lich aus­ge­fuch­ste Küchen­l­o­gis­tik, damit alles gle­ichzeit­ig fer­tig wird.

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