Kartoffelgratin macht Arbeit und dauert lange. Da wollen wir uns gar nichts vormachen. Erst steht man eine halbe Ewigkeit in der Küche und schnippelt Kartoffeln in gleichmäßig dicke Scheiben, und dann müssen sie eine weitere Ewigkeit in den Backofen. Aber das Ergebnis ist jede Minute wert.
Kartoffelgratin ist die klassische Beilage zu fast allem. Dass es so lange im Ofen vor sich hin brutzelt, hat auch Vorteile: Du hast genug Zeit, Dich um die übrigen Bestandteile des Menüs zu kümmern. Besonders gut schmeckt’s zu kurzgebratenem dunklen Fleisch, das bekanntermaßen überhaupt nicht verzeiht, wenn Du es zu lange in der Pfanne lässt.
Wie gut, dass Kartoffelgratin in dieser Hinsicht sehr gemütlich ist: 10 Minuten länger im Backofen machen ihm überhaupt nichts aus. Du musst nur darauf achten, dass es nicht zu dunkel wird – am besten schaltest Du den Backofen einfach aus.
Zutaten für 4 Portionen
- 1 kg Kartoffeln (am besten mehlig kochende, festkochende tun’s aber auch)
- 100 bis 150 ml Sahne
- 100 bis 150 ml Gemüsebrühe
- etwas Butter
- Salz, Pfeffer
- getrocknete Pilze (nach Geschmack)
Zeit
- 45 Minuten im Backofen oder
- 20 Minuten in der Mikrowelle-Backofen-Kombi
Zusammenfassung
- Kartoffeln in dünne Scheiben schneiden
- In einer Auflaufform mit Sahne und Gemüsebrühe angießen
- Backen
Zubereitung
Heize den Backofen auf 180 ºC vor.
Mit oder ohne Pilze?
An ein klassisches Kartoffelgratin gehört nichts weiter als Kartoffeln und Sahne. Manchmal ist das aber ein bisschen langweilig, und man wünscht sich etwas mehr Würze. Dann bietet es sich an, das Gratin mit einem kleinen Tütchen getrocknete Pilze aufzupeppen. Weiche die Pilze in etwas warmem Wasser ein, während Du die Kartoffeln schneidest. Danach gießt Du erst einmal die Pilze ab und fängst das Einweichwasser wieder auf. Die Pilze werden gehackt und kommen an die Sauce. Das Einweichwasser gießt Du durch eine Tee- oder Kaffeefiltertüte einfach zur Sahne. Im Filter bleiben Sand- und Erdreste hängen, die sich meistens noch in den getrockneten Pilzen verfangen haben.
Schäle die Kartoffeln und schneide sie in gleich dicke Scheiben von 2 bis 3 mm Dicke. Es ist extrem wichtig, dass die Scheiben gleich dick sind, damit die Kartoffeln gleichmäßig garen. Das geht am Einfachsten mit einem Gemüsehobel, aber natürlich kannst Du das auch mit einem Messer tun. Danach hast du jedenfalls Übung …
Fette eine Auflaufform gut mit Butter aus und schichte die Scheiben dachziegelartig hinein. Würze mit einem halben Teelöffel Salz und ein paar Umdrehungen aus der Pfeffermühle.
Gieße die Sahne und die Gemüsebrühe darüber. Die Kartoffelscheiben sollten komplett bedeckt sein. Wenn die Sahne nicht reicht, kannst Du auch Milch verwenden.
Schiebe die Form in den Backofen. Jetzt hast Du ganz viel Zeit für andere Dinge, denn es dauert eine halbe Ewigkeit, bis sich alles erhitzt hat und die Kartoffeln gar werden. Nach ungefähr 30 Minuten solltest du mal kontrollieren, ob sich schon eine braune Kruste bildet und gegebenenfalls die Hitze etwas reduzieren. Nach weiteren 15 Minuten müsste das Gratin gar und eine schöne hellbraune Kruste vorhanden sein.
Variante
Da die Kartoffeln im Prinzip im Backofen in der Sahne-Brühe-Mischung gekocht werden, ist Kartoffelgratin prädestiniert für die Zubereitung in der Mikrowelle. Du bereitest alles vor wie oben beschrieben und schiebst die – natürlich sowohl mikrowellengeeignete als auch ofenfeste – Form für 15 Minuten bei 600 Watt in die Mikrowelle. Dann sollten die Kartoffeln gar sein (probieren!). Anschließend kommt alles für etwa 5 Minuten unter den Grill, damit sich eine schöne braune Kruste bildet.
Dazu passt
Kartoffelgratin passt als Beilage zu fast allen kurz gebratenen Fleischgerichten, die von sich aus wenig Sauce mitbringen. Mit Pilzen und einem Salat taugt es auch als vegetarische Hauptmahlzeit.
Genauso muss ein Kartoffelgratin sein und genauso mache ich es auch. Ganz selten mit Pilzen, aber IMMER ohne überflüssigen Käse! Komisch, dass die Deutschen überall immer Käse drüberhauen müssen.…
LG, Astrid