Wer schon mal in Frankfurt war, hat dort vielleicht in einer der »Ebbelwoi«-Kneipen schon mal Kartoffeln mit Frankfurter grüner Sauce auf der Karte gesehen (wenn’s ganz traditionell, also für die Touris in Sachsenhausen, gemacht ist, steht da auch manchmal »Grie Soß«). Während sich die Hessen darüber streiten, welche Kräuter in die Sauce kommen, und welche auf keinen Fall hinein dürfen, bin ich als Nicht-Hesse ganz undogmatisch und sage: macht einfach alles Grünzeug ‚rein, das Ihr kriegen könnt – Hauptsache es schmeckt.
Zutaten
- 500 g festkochende Kartoffeln (auch Salatkartoffeln genannt)
- 6 bis 8 Eier
- 1 Berg grüne Kräuter (ca. 150 g)
- 200 g Quark (20% Fett)
- 250 g Joghurt
- Salz, Pfeffer
Zubereitungszeit
- Das Vorbereiten und Hacken der Kräuter dauert länger als man denkt. Du solltest etwa eine Stunde einplanen.
Tipp
- Du kannst die grüne Sauce gut vorbereiten und 2 bis 3 Stunden im Kühlschrank ziehen lassen.
Zubereitung
Die Kartoffen mit Schale kochen. Je nachdem, wie dick sie sind, dauert das 20 bis 30 Minuten. Die Eier hart kochen (ca. 10 Minuten – mehr zur Wissenschaft des Eierkochens findest Du in einem anderen Beitrag).
Die Kräutermischung
- Wie gesagt, ich werde über die Zusammenstellung der Kräuter keinen Glaubenskrieg anzetteln. Ich empfehle eine ausgewogene Mischung vieler Kräuter mit unterschiedlichen Aromen, z.B. Borretsch, Kerbel, Kresse, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer, Zitronenmelisse, Schnittlauch und Dill. Vielleicht stelle ich die unbekannteren demnächst in der Warenkunde einmal vor.
- In vielen Supermärkten bekommt man auch schon fertig zusammengestellte Kräutermischungen für grüne Sauce.
Die Kräuter waschen, gut abtrocknen und hacken. Ich find’s lecker, wenn sie relativ grob gehackt sind, aber das bleibt ganz Dir und Deinen Messerkünsten überlassen.
Wenn Du die Kräuter mit dem Messer hackst, bleibt die Sauce relativ weiß.
Neulich durfte ich mal eine größere Gesellschaft mit grüner Sauce versorgen. Da ich sonst nie fertig geworden wäre, habe ich die Kräuter nur grob zerteilt und dann mit etwas Öl und Joghurt im Mixer zerkleinert. Obwohl ich den Mixer nur ganz kurz eingeschaltet habe, wurden die Kräuter viel feiner und die Sauce viel grüner. Lecker war’s auch.
Die Eier abgießen, mit kaltem Wasser abschrecken, pellen und grob hacken. Mit Quark, Joghurt und den Kräutern mischen, mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Kartoffeln abgießen, mit kaltem Wasser abschrecken und pellen. Mit der grünen Sauce anrichten.
Dazu passt
Wer’s mag: Ebbelwoi. Oder Cidre. Oder Bier.
Quelle
Es gibt bestimmt jede Menge Bücher mit Rezepten aus Hessen, aber ich habe kein einziges. Ein Rezept für grüne Sauce findet sich aber z.B. in dem empfehlenswerten ersten Band von »Basic Cooking« – Sabine Sälzer, Sebastian Dickhaut: Basic cooking: Alles, was man braucht, um schnell gut zu kochen. Gräfe & Unzer
Schönes Rezept, lieber Thomas! Aber als extremer Fan von „Grie Soß“ (keine Hessin, aber 42 Jahre in Hessen gelebt und gekocht) gehört für mich unbedingt der Sauerampfer hinein, ebenso viel Kerbel, Borretsch, Petersilie und Schnittlauch. Pimpinelle eigentlich auch, aber wenn‘s keine gibt – z.B. im zeitigen Frühjahr – macht‘s auch nichts. Man schmeckt sie ja eh nicht raus. Aber Sauerampfer ist unerlässlich, den braucht es für die typisch säuerliche Note.
Ich mach die Sauce wie Du mit Quark und Joghurt und mit einem Esslöffel mittelscharfem Senf, Pfeffer und Salz. Mixe sie immer, weil sie so schön grün wird und das Aroma sich noch besser entfaltet. Und füge erst ganz zum Schluss die Schnittlauchröllchen dazu, sie sollten nicht gemixt werden.
Die Eier drücke ich je einmal längs und quer durch den Eierschneider. Das gibt schöne kleine Würfel, die kommen vor dem Servieren direkt in die Sauce. Das ist mein Lieblingsrezept!
Schöne Grüße,
Jutta