Wirsingrouladen

Wirsing-Rouladen (Kohlrouladen)

Kohl­rou­la­den machen viel Arbeit: einer­seits sowie­so, ande­rer­seits weil man immer so vie­le machen muss. Und das nicht nur, wenn man eine Groß­fa­mi­lie zu ver­sor­gen hat.

Mal ganz abge­se­hen davon, dass sie sich für ein roman­ti­sches Din­ner zu zweit nur begrenzt eig­nen, wäre es auch ver­schwen­de­te Lebens­zeit, nur zwei Por­tio­nen zu machen. Wenn man schon mal dabei ist, kann man auch gleich ein paar mehr vor­be­rei­ten. Der Kohl reicht nor­ma­ler­wei­se für 12 bis 14 Rou­la­den, die man sehr gut ein­frie­ren und an fau­len Tagen wie­der auf­wär­men kann.

Du kannst natür­lich auch ein paar Leu­te ein­la­den und mit Dei­nen Koch­küns­ten beein­dru­cken.

Kürbis-Tortilla

Kürbis-Tortilla

Kür­bis ist viel­sei­ti­ger zu ver­wen­den als man gemein­hin denkt. War­um immer nur zu Sup­pe ver­ar­bei­ten?

Zur­zeit rollt eine Kür­bis­la­wi­ne durch die Super­märk­te und dank der neu ent­deck­ten Popu­la­ri­ät die­ses Gemü­ses bekommt man Sor­ten, die man noch im ver­gan­ge­nen Jahr nur auf Spe­zi­al­ver­an­stal­tun­gen bekom­men hät­te. Genü­gend Gele­gen­heit also für Expe­ri­men­te jen­seits der ewi­gen Kür­bis­sup­pe.

In sei­ner Kon­sis­tenz ähnelt gegar­ter Kür­bis der Kar­tof­fel – war­um also nicht mal aus­pro­bie­ren, ob er als Tor­til­la zube­rei­tet wer­den kann? Das Expe­ri­ment war erfolg­reich, wie Du hier lesen kannst.

Gebratene Blutwurst mit Kartoffeln und Äpfeln (Himmel und Ääd mit Flöns)

Gebratene Blutwurst mit Kartoffeln und Äpfeln

Mal wie­der ein Gericht, das erstaun­lich inter­na­tio­nal ist. Spa­ni­scher Bau­er trifft deut­schen Pro­le­ta­ri­er, kuli­na­risch.

Da sit­zen wir irgend­wo in einem Kaff im astu­ri­schen Teil der Picos de Euro­pa und ver­su­chen, die Spei­se­kar­te zu ver­ste­hen. Kei­ne Ahnung, was »Mor­cil­la« ist, aber da steht auch etwas von »Manz­a­nas«, und ein Haupt­ge­richt mit Äpfeln klingt inter­es­sant. Mor­cil­la ent­pupp­te sich als Blut­wurst, ser­viert wur­de also gebra­te­ne Blut­wurst mit Äpfeln. Lecker, fast wie zuhau­se, wo man so etwas »Him­mel und Ääd mit Flöns« nennt. Naja, die Spa­ni­er las­sen die Kar­tof­feln weg und bra­ten die Äpfel gleich mit der Blut­wurst, aber die Ähn­lich­keit ist frap­pie­rend.

Zurück zuhau­se stellt sich her­aus, dass Blut­wurst gar nicht so ein­fach zu bra­ten ist. Oder bes­ser gesagt: brat­ba­re Blut­wurst ist gar nicht so leicht zu fin­den. Die dun­kel­ro­sa dün­nen Lap­pen, die’s an der Auf­schnitt-The­ke gibt, funk­tio­nie­ren nicht: sie sind viel zu dünn, und sie ent­hal­ten Gela­ti­ne, die bekannt­lich schmilzt, wenn man sie erwärmt. Das Resul­tat ist ein fie­ser rot­grau­er Brei, den man nur mit geschlos­se­nen Augen essen kann.

Wenn Du die­ses Gericht nach­ko­chen möch­test, soll­test Du Dei­nen Metz­ger also unbe­dingt fra­gen, ob die Blut­wurst zum Bra­ten geeig­net ist. Je nach Regi­on wird er Dich viel­leicht komisch anse­hen, aber er soll­te aus­kunfts­fä­hig sein. Alles Wei­te­re ist dann ganz ein­fach.

Zucchini-Tortilla

Zucchini-Tortilla mit Kirschtomaten

Heu­te stel­le ich eine Vari­an­te des spa­ni­schen Ome­lettes mit Zuc­chi­ni und Kirsch­to­ma­ten vor. Wäh­rend die klas­si­sche Tor­til­la mit Kar­tof­feln ger­ne mal ziem­lich tro­cken wird, kann Dir das mit Zuc­chi­ni und Kirsch­to­ma­ten nicht pas­sie­ren – da ist der Saft qua­si ein­ge­baut.

Das Rezept ist ziem­lich fle­xi­bel: etwas mehr oder weni­ger Zuc­chi­ni ist kein Pro­blem, ande­re Kräu­ter sind auch OK. Wenn Du nur für zwei kochen willst, hal­bierst Du ein­fach die Zuta­ten. Oder nimmst die übrig geblie­be­ne Tor­til­la am nächs­ten Tag zur Arbeit oder Uni mit – auch kalt ist sie ein Genuss.

Der eigent­li­che Clou ist übri­gens ein wenig abge­rie­be­ne Zitro­nen­scha­le: sie schmeckt nicht durch, aber die äthe­ri­schen Öle hin­ter­las­sen ein ange­nehm fri­sches Gefühl auf dem Gau­men.

Dicke Bohnen mit Schinken

Dicke Bohnen mit Schinken

Die zart­grü­nen dicken Boh­nen gehö­ren zu Unrecht zu den ver­ges­se­nen Köst­lich­kei­ten.

Tellerlinsen

Linseneintopf mit Piment, Szechuanpfeffer und Apfel-Creme-Fraiche-Topping

Lin­sen haben den Ruf, eine hal­be Ewig­keit zu kochen, bis sie gar sind. Das stimmt nur, wenn Du sie ger­ne zu Brei kochen möch­test. Aber dann kannst Du auch gleich die Mat­sche aus der Dose neh­men.

Solan­ge wir noch nicht alle Zäh­ne ver­lo­ren haben, bevor­zu­gen wir die Lin­sen kna­ckig. Dann brau­chen sie nur eine gute hal­be Stun­de.

Hier stel­le ich ein Rezept mit einer über­ra­schen­den Aro­men­kom­bi­na­ti­on vor: bei­na­he weih­nacht­li­cher Piment, zitro­nig-schar­fer Szechu­an­pfef­fer und frisch-sau­rer Apfel. Ja, Apfel. Probier’s mal!

Rote Linsen mit Vanille

Rote-Linsen-Suppe mit Vanille und Kreuzkümmel

Rote Lin­sen haben einen mil­den nussi­gen Geschmack, der mit vie­len ande­ren Aro­men vor­treff­lich har­mo­niert. Außer­dem wer­den sie ohne Ein­wei­chen schnell gar und sind damit wun­der­bar für ein see­len­wär­men­des Abend­essen nach einem har­ten Büro­tag geeig­net. Oder nach der Uni, wenn Du mit Kochen dran bist und die WG schon hung­rig an der Küchen­tür her­um­lun­gert.

Du musst nur auf­pas­sen, dass Du die Aro­men gut aus­ba­lan­cierst und nicht über­treibst – beson­ders die Vanil­le kann ein ziem­lich pene­tran­tes Par­füm abge­ben. Sei des­halb anfangs lie­ber etwas zurück­hal­tend mit den Gewür­zen.

Muscheln in Weißweinsud

Muscheln in Weißweinsud

Muscheln leben im und vom Meer­was­ser – je bes­ser ihr Lebens­raum, des­to bes­ser schme­cken sie. Fran­zo­sen schwö­ren auf Muscheln aus der Bre­ta­gne, unser­ei­ner bekommt sie in sehr guter Qua­li­tät von den nord­frie­si­schen Inseln.

In den Win­ter­mo­na­ten ist das Meer­was­ser käl­ter und sau­er­stoff­rei­cher als im Som­mer, die klei­nen Tier­chen füh­len sich wohl und wir freu­en uns, dass es bei uns in den Mona­ten mit »r« am Ende tra­di­tio­nel­ler­wei­se Muscheln zu kau­fen gibt. Frü­her mag dabei auch noch die Kühl­ket­te eine Rol­le gespielt haben, denn Muscheln ver­der­ben leicht.

Muscheln kauft man lebend. Leben­de Tie­re erkennst Du dar­an, dass sie geschlos­sen sind und sich erst beim Zwi­schen­la­gern in kal­tem Was­ser leicht öff­nen und schlie­ßen. Tier­chen, die vor­her schon offen sind, sind bereits eine unkon­trol­lier­ba­re Zeit tot und könn­ten ver­dor­ben sein. Wirf sie weg. Das glei­che gilt für wel­che mit beschä­dig­ten Scha­len. Wenn Du mehr als zwei oder drei Muscheln pro Kilo weg­wer­fen musst, soll­test Du den Fisch­händ­ler wech­seln. Nach dem Kochen ist es übri­gens umge­kehrt: jetzt sind die guten Muscheln offen und die ver­dor­be­nen noch geschlos­sen.

Wenn Du sie nicht gera­de frisch vom Kut­ter kaufst, sind Muscheln küchen­fer­tig im Han­del. Du musst Sie nur noch in kal­tem Was­ser durch­spü­len, um wirk­lich die letz­ten Sand­res­te weg zu krie­gen und die ver­dor­be­nen aus­sor­tie­ren. Dann dau­ert es nur noch weni­ge Minu­ten bis zu einem köst­li­chen leich­ten Mahl.

Rotkohl mit Orangen und Zimt

Rotkohl mit Zimt und Orangen

Rot­kohl ist das klas­si­sche Win­ter­ge­mü­se und eine wun­der­ba­re Bei­la­ge zu allen Sor­ten von dunk­lem Fleisch. Die bekann­te Zube­rei­tungs­art ist mit Äpfeln, Zimt und Nel­ken. Heu­te wan­deln wir das mal ab und sor­gen mit Oran­gen für einen Fri­sche-Kick – sowohl optisch als auch geschmack­lich. Und jede Men­ge Vit­amin C ist auch noch dabei.

Übri­gens ist Rot­kohl frisch fast genau so schnell zube­rei­tet, wie Du das Päck­chen aus dem Tief­kühl­re­gal auf­taust und auf­wärmst. Er muss halt ein Weil­chen vor sich hin köcheln, wobei er aber kei­ne Auf­merk­sam­keit ver­langt. Und hast Du schon mal so köst­li­chen Rot­kohl als Fer­tig­ge­richt gese­hen? Na also – ans Werk!