Gebackener Kürbis mit Salbei-Mozzarella-Butter

Gebackener Kürbis mit Salbei-Mozzarella-Butter und Pasta

Der Herbst färbt nicht nur die Wäl­der oran­ge, son­dern auch die Gemü­se­re­ga­le. Kür­bis­se über Kür­bis­se, meis­tens die leuch­tend rot-oran­ge Sor­te »Hok­kai­do«, die nicht nur hübsch aus­sieht, son­dern auch noch den Vor­teil hat, dass das Gemü­se qua­si als Fami­li­en­pr­ti­onspa­ckung kommt: eine der fuß­ball­gro­ßen Kugeln reicht für drei bis vier Por­tio­nen Sup­pe oder Gemü­se.

Der Hok­kai­do- und auch der weni­ger hüb­sche, aber min­des­tens genau so wohl­schme­cken­de But­ter­nut-Kür­bis ist zudem prak­tisch zu ver­ar­bei­ten, denn er muss nicht geschält wer­den und hat ein fein­fa­se­ri­ges Frucht­fleisch. Du kannst ihn ein­fach in Stü­cke schnei­den und dann kochen oder backen.

Sal­bei ist eine wun­der­ba­re Ergän­zung zum mild-wür­zi­gen Geschmack des Kür­bis­fleischs. Mit Pas­ta ergibt das eine unkom­pli­zier­te Mahl­zeit, deren Zube­rei­tung kei­ne beson­de­ren Küns­te erfor­dert, aber ein wenig Zeit raubt. Aber wenn Du die dop­pel­te Men­ge But­ter zube­rei­test, geht’s beim nächs­ten Mal auch schnel­ler.

Rote Bete Suppe mit Wasabi

Rote Bete Suppe mit Wasabi und Zitrone

Wer rote Bete nur als muf­fig-sau­re gerif­fel­te Schei­ben aus dem Glas kennt, hat was ver­passt. Rich­tig zube­rei­tet, kann die farb­in­ten­si­ve Knol­le unge­ahn­te Köst­lich­keit ent­fal­ten.

Hier stel­le ich ein Rezept vor, das sich viel­leicht etwas unge­wöh­lich anhört, weil es das ur-euro­päi­sche Gemü­se mit dem Kli­schee­ge­würz der Japa­ner schlecht­hin kom­bi­niert. Aber zusam­men mit Scha­le und Saft von Zitro­nen gibt der Wasa­bi der Erdig­keit der roten Bete den exo­ti­schen Touch mit, der aus dem Unge­wöhn­li­chen das Beson­de­re macht.

In Rotwein geschmortes Rinderherz

Rinderherz in Rotwein geschmort

Man muss kei­ne Inne­rei­en mögen, um Rin­der­herz lecker zu fin­den. Es ist viel zu scha­de, die­se ver­kann­te Deli­ka­tess an Hun­de und Kat­zen zu ver­füt­tern. Aber lei­der selbst beim guten Metz­ger ist es nur sehr sel­ten zu bekom­men. Wenn Ihr also ein­mal eins seht: sofort zuschla­gen – wegen der man­geln­den Nach­fra­ge ist es meis­tens ziem­lich preis­wert.

Bekann­ter­ma­ßen ist das Herz ein Mus­kel, der stän­dig in Bewe­gung ist. Das Resul­tat ist dunk­les, äußerst fein­fas­ri­ges, prak­tisch fett­frei­es Fleisch, das nur von weni­gen Seh­nen und eini­gen dicken Adern durch­zo­gen ist, die man am bes­ten vom Metz­ger ent­fer­nen lässt. Man kann das zwar auch ohne chir­ur­gi­sche Kennt­nis­se selbst machen, aber die Mühe lohnt sich eigent­lich nicht.

Herz kann sehr viel­fäl­tig zube­rei­tet wer­den und ist das ein­zi­ge mir bekann­te Fleisch, das sowohl geschmort und kurz gebra­ten gut schmeckt. Das Ein­fachs­te sind Schmor­ge­rich­te: Du kannst prak­tisch in jedem Rezept das Rind­fleisch durch in Stü­cke geschnit­te­nes Herz erset­zen. Aber auch als Steak mun­det es ganz vor­züg­lich, wenn Du es nur kurz bei gro­ßer Hit­ze in die Pfan­ne oder auf den Grill legst. Es soll­te innen noch rosa sein, sonst wird’s zur Schuh­soh­le.

Walnuss-Krokant-Eis

Walnuss-Krokant-Eis

Für die­ses Eis brauchst Du kei­ne Eis­ma­schi­ne. Die Vor­be­rei­tung ist schnell erle­digt und nicht beson­ders kom­pli­ziert – eigent­lich musst Du nur stän­dig rüh­ren. Dann brauchst Du nur noch eine Kühl­tru­he und unge­fähr 4 Stun­den Geduld.

Streng genom­men han­delt es sich nicht um Eis­creme, son­dern um ein Par­fait. Der Unter­schied liegt in der schon erwähn­ten Maschi­ne: Eis­creme muss unter stän­di­gem Rüh­ren erzeugt wer­den, sonst wird sie nicht cre­mig. Die Mas­se für ein Par­fait wird ein­fach in klei­nen Förm­chen ein­ge­fro­ren und vor dem Ser­vie­ren leicht ange­taut. Oder in einer gro­ßen Form ein­ge­fro­ren und dann in Schei­ben geschnit­ten.

Aber das kann uns eigent­lich egal sein. Wich­tig ist der unver­gleich­lich wal­nussi­ge Geschmack die­ses Des­serts, der auch durch einen klei­nen Trick zustan­de kommt.

Reispapierrolle

Vietnamesische Glücksrollen mit Huhn und Garnelen (Goi Cuon)

Früh­lings­rol­len kennt man als fet­ti­gen Hap­pen beim Bil­lig-Asi­aim­biss. Die hier vor­ge­stell­te Vari­an­te mit fri­schem Gemü­se, Hüh­ner­fleisch und Gar­ne­len ist mei­len­weit davon ent­fernt und wird kalt ser­viert. Sie schmeckt ange­nehm leicht und frisch und eig­net sich als Start für ein som­mer­li­ches asia­ti­sches Mahl.

Die Zube­rei­tung der Fül­lung ist nicht beson­ders kom­pli­ziert, aber ein biss­chen zeit­auf­wän­dig, wenn man kei­nen Gemü­se­ho­bel hat oder kein Mes­ser­künst­ler ist.

Die eigent­li­che Kunst (und rich­tig zeit­rau­ben­de Arbeit) besteht dar­in, die Röll­chen zu rol­len. Das erfor­dert außer­or­dent­lich viel Geduld, aber nach den ers­ten Fehl­ver­su­chen und mit ein biß­chen Übung geht’s ganz gut von der Hand. Die fer­ti­gen Röll­chen hal­ten sich in Frisch­hal­te­fo­lie gewi­ckelt ein paar Stun­den im Kühl­schrank frisch.

Du kannst natür­lich auch einen Event draus machen, Dir die Arbeit erspa­ren, und Dei­ne Gäs­te selbst rol­len las­sen.

Entenbrust mit Teriyaki Sauce

Entenbrust mit einer Art Ingwer-Teriyaki-Sauce

Teri­ya­ki-Sau­ce ist eine ziem­lich uni­ver­sa­le Ergän­zung zu aller­hand gebra­te­nem oder gegrill­ten Fleisch oder Fisch. Sie ist süß-wür­zig und umgibt das Fleisch wie ein wür­zig-kleb­ri­ger Man­tel.

Man kann Teri­ya­ki-Sau­ce fer­tig kau­fen. Man muss es aber nicht, denn sie ist ohne Pro­ble­me schnell selbst her­ge­stellt. Nor­ma­ler­wei­se braucht man ein paar Zuta­ten, die nicht ganz ein­fach auf­zu­trei­ben sind. Du kannst sie aber auch zube­rei­ten, wenn Du kei­nen japa­ni­schen Spe­zia­li­tä­ten­la­den in der Nähe hast.

Die hier vor­ge­stell­te Vari­an­te ist sozu­sa­gen die ver­west­lich­te Ver­si­on mit Zuta­ten, die Du eigent­lich in jedem bes­se­ren Super­markt bekom­men soll­test und des­halb nur eine Art Teri­ya­ki-Sau­ce.

Zwetschgen-Gurken-Salat

Gurken-Salat mit Zwetschgen

Es ist gar nicht so ein­fach, Rezep­te zu fin­den, in denen Zwetsch­gen nicht süß ver­ar­bei­tet wer­den.

Auf dem Markt ist die Zwetsch­ge­n­sai­son im vol­len Gang und die Rezept­samm­lun­gen quel­len gera­de­zu über mit Emp­feh­lun­gen für den bes­ten Zwetsch­ge­n­ku­chen. Nichts gegen Kuchen. Oder Zwetsch­ge­n­knö­del. Oder Chut­ney. Aber das kann doch nicht das Ein­zi­ge sein, was man aus Zwetsch­gen machen kann.

Nach län­ge­rem Suchen bin ich in einem alten »Essen & Trinken«-Heft fün­dig gewor­den. Es ist ein­fach und schnell zube­rei­tet, muss dann aber eini­ge Zeit zie­hen, bis sich die süß­lich-sau­ren Zwet­schen, die bit­ter-her­be Gur­ke und das scharf-sal­zi­ge Dres­sing zu einem har­mo­ni­schen Gan­zen ver­bun­den haben.

Pfifferlinge mit Heidelbeeren

Pfifferlinge mit Heidelbeeren

Wäre ich im Wald gewe­sen, hät­te ich die wesent­li­chen Zuta­ten für die­ses Gericht sam­meln kön­nen. Ich war aber nur auf dem Markt und muss­te sie kau­fen.

Pfif­fer­lin­ge kann man nur schwer kul­ti­vie­ren, also kann man davon aus­ge­hen, dass sie tat­säch­lich im Wald gesam­melt wur­den – nicht sicher kann man sich aller­dings sein, in wel­chem. Die­se hier kamen angeb­lich aus Bay­ern. Im Super­markt kom­men sie meis­tens aus Ost­eu­ro­pa.

Hei­del­bee­ren dage­gen kriegt man fast nie als Wild­frucht – und wenn, dann nur zu Prei­sen, zu denen man auch Koks kau­fen könn­te. Die Wild­hei­del­bee­re erkennt man übri­gens dar­an, dass auch ihr Frucht­fleisch blau ist und man die berüch­tig­ten blau­en Zäh­ne bekommt. Bei kul­ti­vier­ten Früch­ten ist es gelb­lich. Wie zu erwar­ten, sind Wald­hei­del­bee­ren viel aro­ma­ti­scher als ihre gezüch­te­ten Ver­wand­ten.

Hei­del­bee­ren und Pfif­fer­lin­ge haben zur glei­chen Zeit Sai­son (Juli bis Sep­tem­ber). Um so ver­wun­der­li­cher, dass man sie fast nie zusam­men in einem Gericht fin­det.

Pasta mit Garnelen Tomaten und Haselnusspesto

Pasta mit Garnelen, Tomaten und Haselnuss-Zitronen-Pesto

Pas­ta und Pes­to geht immer. Und geht immer schnell, wenn man das Pes­to schon im Kühl­schrank hat. Alle Zuta­ten sind schnell im Super­markt besorgt.

Du kannst im Prin­zip auch ein grü­nes Pes­to aus dem Glas neh­men, aber eine rich­ti­ge Köst­lich­keit wird die­ses  Gericht erst mit einem selbst­ge­mach­ten Hasel­nuss-Zitro­nen-Pes­to mit Ker­bel. Das kann man nicht kau­fen, aber in gewis­sem Rah­men auf Vor­rat zube­rei­ten und im Kühl­schrank auf­be­wah­ren.

Haselnuss-Zitronen-Pesto

Kerbel-Zitronen-Pesto mit Haselnüssen

Ein ver­ges­se­nes Töpf­chen Ker­bel stand noch auf dem Bal­kon. Ent­ge­gen alle Erwar­tun­gen hat­te sich das eigent­lich recht emp­find­li­che Pflänz­chen wie­der pracht­voll ent­wi­ckelt, nach­dem es vor Mona­ten für Ker­bel-Pfann­ku­chen abge­ern­tet wor­den war. Wahr­schein­lich war das kühl-feuch­te Kli­ma der letz­ten Wochen genau das Rich­ti­ge für das den Halb­schat­ten lie­ben­de Kraut.

Mitt­ler­wei­le hat­te es aller­dings eine Grö­ße ange­nom­men, die ein erneu­tes Ern­ten drin­gend erfor­der­lich mach­te. Eine wei­te­re Ern­te erschien unwahr­schein­lich, also kam nur ein Ver­ar­bei­tung infra­ge, die den Genuß nicht nur heu­te ermög­licht, son­dern auch das Ver­spre­chen auf eine Wie­der­ho­lung in ein paar Tagen ent­hält: ein Pes­to.