Rote Bete Suppe mit Wasabi

Rote Bete Suppe mit Wasabi und Zitrone

Wer rote Bete nur als muf­fig-saure ger­if­felte Scheiben aus dem Glas ken­nt, hat was ver­passt. Richtig zubere­it­et, kann die farbin­ten­sive Knolle ungeah­nte Köstlichkeit ent­fal­ten.

Hier stelle ich ein Rezept vor, das sich vielle­icht etwas ungewöh­lich anhört, weil es das ur-europäis­che Gemüse mit dem Klis­cheegewürz der Japan­er schlechthin kom­biniert. Aber zusam­men mit Schale und Saft von Zitro­nen gibt der Wasabi der Erdigkeit der roten Bete den exo­tis­chen Touch mit, der aus dem Ungewöhn­lichen das Beson­dere macht.

Reispapierrolle

Vietnamesische Glücksrollen mit Huhn und Garnelen (Goi Cuon)

Früh­lingsrollen ken­nt man als fet­ti­gen Hap­pen beim Bil­lig-Asi­aim­biss. Die hier vorgestellte Vari­ante mit frischem Gemüse, Hüh­n­er­fleisch und Gar­ne­len ist meilen­weit davon ent­fer­nt und wird kalt serviert. Sie schmeckt angenehm leicht und frisch und eignet sich als Start für ein som­mer­lich­es asi­atis­ches Mahl.

Die Zubere­itung der Fül­lung ist nicht beson­ders kom­pliziert, aber ein biss­chen zeitaufwändig, wenn man keinen Gemüse­ho­bel hat oder kein Messerkün­stler ist.

Die eigentliche Kun­st (und richtig zeitraubende Arbeit) beste­ht darin, die Röllchen zu rollen. Das erfordert außeror­dentlich viel Geduld, aber nach den ersten Fehlver­suchen und mit ein bißchen Übung geht’s ganz gut von der Hand. Die fer­ti­gen Röllchen hal­ten sich in Frischhal­te­folie gewick­elt ein paar Stun­den im Kühlschrank frisch.

Du kannst natür­lich auch einen Event draus machen, Dir die Arbeit ers­paren, und Deine Gäste selb­st rollen lassen.

Warmer Linsensalat

Warmer Salat mit roten Linsen, Champignons und Kirschtomaten

Eigentlich woll­test Du heute Salat machen, aber weil’s im Büro mal wieder länger gedauert hat, war der Super­markt leer gekauft. Warum lebt man eigentlich in der Großs­tadt mit Öff­nungszeit­en bis Mit­ter­nacht, wenn’s dann doch schon um kurz nach acht nichts mehr gibt!

Immer­hin gab’s noch ein Päckchen Champignons. Da darf man nicht wäh­lerisch sein – ob braun oder weiß ist völ­lig egal. Früh­lingszwiebeln und Kirschto­mat­en gibt’s auch immer. Rote Lin­sen sind im Vor­rat.

Zuhause soll’s dann schnell gehen. Keine großen Kochorgien mehr, son­dern ein­fach alles zusam­mengeschnip­pelt und dann nur noch auf’s Sofa … Und hey, wann kriegt man das schon: Salat und trotz­dem etwas Warmes in den Bauch!

Tomaten Mozzarella Chilizucker

Gegrillte Tomaten mit Mozzarella und Chili-Zimt-Zucker

Tomate mit Moz­zarel­la und Basi­likum dürfte so ziem­lich das erste halb­wegs authen­tis­che ital­ienis­che Gericht gewe­sen sein, das nach Deutsch­land geschwappt ist und die hiesige kuli­nar­ische Wüstenei zum Leben erweck­te. Heute verur­sacht die nation­al­far­bige Kom­bi­na­tion entwed­er herzhaftes Gäh­nen (»Na, mal wieder keine Idee gehabt?«) oder aber hitzige Debat­ten über die richtige Aufzucht und Pflege des Büf­fels, die Verquick­ung von Mafia, Müll und Moz­zarel­la und ähn­liche Fragestel­lun­gen, die in ihrer Inten­sität, Dauer und Unlös­barkeit an Glauben­skriege gemah­nen.

Höch­ste Zeit also, sich etwas Neues auszu­denken. Dankenswert­er­weise hat das schon ein ander­er fleißiger Rezep­tau­tor getan, so dass in einem alten Son­der­heft der Zeitschrift »Meine Fam­i­lie und ich« Rezept aufzutreiben war, das mit Chili, Zuck­er und Zimt dem Klas­sik­er neue Aromen hinzu fügt. Span­nend ist auch der Kalt-Warm-Kon­trast zwis­chen den Tomat­en und dem Moz­zarel­la.

Die Kreation ist nicht nur richtig toll zum Angeben, son­dern auch noch in Null-Kom­ma-Nix zubere­it­et mit Zutat­en, die in jedem Kle­in­stadt-Super­markt aufzutreiben sind.

Risotto mit Minze und Zitrone

Sommerlicher Risotto mit Minze und Zitronen

Risot­to ist ein streßfreies Essen. Die meis­ten Zutat­en hat man sowieso im Haus oder kann sie im Super­markt um die Ecke schnell kaufen. Auch die Zubere­itung ist nicht beson­ders schwierig, wenn Du ein paar Tipps beacht­est.

Der wichtig­ste: lass’ Dich nicht unter Zeit­druck set­zen. Risot­to braucht mal länger, mal kürz­er. Kein Men­sch weiss, warum das so ist, aber wenn Du Dich damit abfind­est, dass Du irgend­was zwis­chen 20 und 35 Minuten am Herd stehst, hast Du die richtige Ein­stel­lung gewon­nen.

Minze-Zitro­nen-Risot­to ist so unkom­pliziert, dass sog­ar blutige Anfänger ihn kochen kön­nen und nicht ein­mal die Zutat­en vor­bere­it­en müssen. Wie gesagt: streßfrei. Genau das richtige für den Som­mer.

Erdbeer-Gurken-Salat

Gurkensalat mit Erdbeeren und dreierlei Pfeffer

Nach­dem die Hys­terie ein wenig abgenom­men hat (bzw. sich auf andere unschuldige Gewächse richtet), kann man es wagen, einen Salat mit Gurken zu beschreiben.

Die Kom­bi­na­tion mit Erd­beeren ist ungewöhn­lich – ungewöhn­lich leck­er. Und dabei so unkom­pliziert zubere­it­et, dass Du den Salat gut vor­bere­it­en und zur näch­sten Grill­par­ty mit­nehmen kannst.

Allerd­ings kommt es ziem­lich darauf an, dass Du die Aromenkon­traste gut aus­bal­ancierst. Der Süße der Erd­beeren muss durch genau die  richtige Menge Essig und Pfef­fer gegenges­teuert wer­den. Und selb­st das reicht noch nicht: mit zu wenig (oder zu viel) Basi­likum schmeckt’s auch nicht.

Aber keine Angst: kom­pliziert ist das nicht. Aber Du hast die per­fek­te Ausrede, immer mal wieder zu pro­bieren

Spargel mit Erdbeersauce

Gegrillter Spargel mit Erdbeersauce und Szechuan-Pfeffer

Den ersten Spargel und die ersten Erd­beeren gibt es unge­fähr gle­ichzeit­ig. Auf vie­len Speisekarten find­et man deshalb ein »Spargel­menü« mit irgend­was aus Erd­beeren als Dessert.

Warum nicht mal aus­pro­bieren, wie die bei­den zusam­men schmeck­en?

Die leichte Bit­terkeit des Spargels bal­anciert die Süße der Erd­beeren aus, ein wenig Rotwei­nes­sig sorgt für Säure, und Szechuan-Pfef­fer für die exo­tis­che Note.

Alles läßt sich übri­gens prob­lem­los vor­bere­it­en und auf die näch­ste Grill­par­ty mit­nehmen. Mit gegrill­tem Spargel wirst Du jeden Bratwurst-Banau­sen in den Schat­ten stellen.

Tagliata

Tagliata mit Rucola und Walnuss-Pesto

»Tagliare« ist ital­ienisch, heißt »schnei­den« und kommt in allen möglichen Zusam­men­hän­gen vor. Wir alle ken­nen zum Beispiel die »Tagli­atelle«. Jet­zt kön­nte man meinen, dass Tagli­a­ta dem Ital­iener sein Auf­schnitt ist, läge damit aber falsch. Tagli­a­ta, genauer Tagli­a­ta die Man­zo ist dünn geschnittenes Rind­fleisch, das mit Öl und Kräutern gewürzt wird. Im Gegen­satz zu Carpac­cio wird Tagli­a­ta aber nicht roh verzehrt.

Es gibt ver­mut­lich so viele Arten, Tagli­a­ta zuzu­bere­it­en, wie es Ital­iener gibt, und dann noch mal so viele ange­bliche Ver­feinerun­gen von irgendwelchen Besser­wis­sern. Der eine macht’s aus Steak, das er brät und fein schnei­det, der andere schnei­det das Fleisch erst klein und brät es dann. Hier stelle ich eine Vari­ante aus klas­sis­chem Roast­beef vor, was den Vorteil hat, dass man eben auch noch ein klas­sis­ches Roast­beef hat.

Vietnamesischer Salat mit gehacktem Hühnerfleisch

Vietnamesischer Salat mit gehacktem Hühnerfleisch (Goi Ga Bap Cai)

Korian­der­grün, Minze, Fis­chsauce und Erd­nüsse ist für mich die Aromenkom­bi­na­tion der viet­name­sis­chen Küche. Dieser klas­sis­che Salat mit Hüh­n­er­fleisch, den jedes viet­name­sis­che Lokal serviert, das etwas auf sich hält, vere­int sie alle.

Zusam­men mit der Frische von Limo­nen­saft der per­fek­te Ein­stieg in ein südostasi­atis­ches Menü und eine kleine Vor­freude auf den Som­mer.

Vari­abel ist er dabei auch noch: mit ein paar anderen Kräutern wird aus dem viet­name­sis­chen ein thailändis­ch­er Salat. Und Veg­e­tari­er erset­zen ein­fach das Fleisch durch Tofu (hier funk­tion­iert das aus­nahm­sweise mal).

Sülze vom Coc au Vin

Sülze vom Coq au Vin

Let­zthin gab es Coq au Vin. Und da ich hun­grige Gäste hat­te, blieb weniger vom Fleisch über als gedacht. Aber Brühe und Gemüse war noch da.

Kreative Restev­er­w­er­tung war ange­sagt. Und da die Brühe im Kühlschrank sowieso schon schön glib­berig gewor­den war, lag die Idee nahe: Warum nicht Sülze daraus machen?

Ja ja, dafür wer­den nor­maler­weise Schweine­füße oder ‑köpfe aus­gekocht. Dum­mer­weise hat­te ich aber ger­ade keine, aber noch ein paar Blatt Gela­tine. Nicht die reine Lehre, aber es sollte ja auch ein Exper­i­ment wer­den.