Als ich neulich über den Markt stromerte, auf der Suche nach Inspiration für eine vegetarische Vorspeise, fielen mir kleine unscheinbare Knollen auf. Sie sahen aus wie zu klein geratene Topinambur oder Pastinaken, aber auf dem Schild stand „Kerbelknollen“. Meine Neugierde war geweckt.
Von Kerbelknollen hatte ich noch nie gehört. Leider konnte auch die Gemüsehändlerin nicht aus eigener Erfahrung beschreiben, wie sie schmecken, aber sie habe sich sagen lassen, dass Kerbelknollen wie Kastanien schmecken würden. Daher auch der Name Erdmarone.
Also kaufte ich eine Handvoll und machte mich auf die Suche nach einem Rezept. Offensichtlich zählen Kerbelknollen in Deutschland nicht zu den Topsellern, so dass auch nur wenige Rezepte zu finden waren. Ich habe ein wenig herumexperimentiert und für mich festgestellt, dass Dünsten in Butter den tatsächlich intensiven Kastaniengeschmack der Kerbelknollen am besten zur Geltung bringt.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Suppe, die ich auf der PR-Seite des Landes Baden-Württemberg gefunden habe, sehr lecker ist. Leider hat mein Vorrat dafür nicht mehr gereicht …
Kerbelknollen sind eine tolle Entdeckung!
Geschmack
- Intensiver Kastaniengeschmack. Auch die Konsistenz erinnert an geröstete Kastanien.
Zubereitung
- Kerbelknollen müssen geschält oder sehr gründlich abgebürstet werden.
- Mir schmecken sie am besten in Butter und etwas Gemüsebrühe gedünstet und mit etwas Parmesan bestreut, aber auch Braten oder Kochen ist möglich. Je nach Größe werden Kerbelknollen in 10 bis 15 Minuten gar.
Saison
- November bis März. Die Kerbelknollen werden im Juli geerntet und müssen dann noch einige Monate in feuchtem kühlen Sand gelagert werden.
Herkunft
- Die Kerbelknolle wächst fast überall in Europa, wo es nicht zu trocken ist. Du hast also gute Chancen, welche aus Deiner Region zu bekommen – wenn es überhaupt welche gibt.
Wo kaufen
- Kerbelknollen habe ich auf dem Markt und bei meinem Lieblings-Gemüsehändler gefunden. Im Supermarkt sind sie mir noch nie begegnet.