Am allerbesten schmecken ja frische Kräuter, aber meistens hat man mehr als man verwenden kann. Wie kannst Du also Kräuter konservieren, damit Du ihr Aroma auch im Winter genießen kanst?
Zusammenfassung
- Kräuter salzen eignet sich am besten für hartblättrige Kräuter
- Kräuter mit weichen Blättern verarbeite ich zu Pesto
- Nimm nur makellose Blätter
- Die Kräuter müssen trocken sein
- Nimm ungefähr 1 Teil Salz auf 3 bis 5 Teile Kräuter
Der Sommer hat es dieses Jahr wirklich gut gemeint: auf dem Küchenbalkon wuchsen die Kräuter so gut, dass ich sie gar nicht alle verbrauchen konnte. Doch auch wenn Du sie im Topf oder im Bund kaufst: oft bleiben Kräuter übrig und es wäre doch wirklich schade, sie wegzuwerfen.
Nun gibt es viele Möglichkeiten, wie Du Kräuter konservieren kannst. Du kannst sie in Öl oder Essig einlegen, trocknen, einfrieren … alle Methoden haben ihre Vor- und Nachteile. Ich habe für mich entdeckt, dass Einsalzen die praktischste Methode ist.
Zum Einen kann ich alles verarbeiten, was im Herbst noch im Balkonkasten gedeiht, aber den Winter nicht überleben würde. Und da ich „sortenrein“ einsalze, kann ich zum Anderen zwischendrin auffüllen, wenn ich zum Beispiel frischen Rosmarin verwendet und ein paar Stängel übrig habe.
Zubereitung
Wenn Du die Kräuter vor dem Einsalzen hackst, vermischst Du sie anschließend mit dem Salz und füllst die in trockene Gläser.
Ganze Blätter konservierst Du in Salz, indem Du immer abwechselnd eine Schicht Salz und eine Schicht Kräuter ins Glas schichtest.
Das war’s. Achte darauf, dass alles wirklich trocken und sauber ist, sonst könnte es im Lauf der Zeit schimmeln. Salz (genauer: Natriumchlorid, aus dem Salz zu 99% besteht) hat zwar eine recht gute desinfizierende Wirkung, aber alles kriegt es auch nicht tot.
Wie viel Salz?
Ich nehme verhältnismäßig viel Salz (ungefähr 1 Teil Salz auf 4 Teile Kräuter). Andere raten zu einem Verhältnis von 1:5 bis 1:7. Nach meiner Erfahrung ist die „trockenere“ Mischung mit mehr Salz besser haltbar und kann bei Zimmertemperatur aufbewahrt werden.
Welche Kräuter eignen sich?
Grundsätzlich eignen sich alle Kräuter. Ich salze aber nur relativ hartblättrige und von sich aus trockene Kräuter wie z.B. Rosmarin oder Oregano ein. Die weicheren Sorten wie z.B. Basilikum oder Koriander verarbeite ich zu Pesto.
Kräuter ernten
Gartenratgeber empfehlen, die Kräuter morgens oder am Vormittag zu ernten, weil sie dann am meisten ätherische Öle enthalten, die für das Aroma zuständig sind. Ob das wirklich so ist bzw. einen wahrnehmbaren Unterschied ausmacht? Ich weiss es nicht.
Kräuter waschen oder nicht?
Ob Du die Kräuter vor dem Einsalzen wäschst, überlasse ich Dir. Aber wenn Du sie wäschst, musst Du sie unbedingt komplett abtrocknen lassen, bevor Du sie mit dem Salz mischst.
Kräuter trocknen
Die Kräuter müssen vollkommen trocken sein. Wenn es geregnet hat oder Du sie gewaschen hast, solltest Du sie ungefähr einen Tag lang gründlich abtrocknen lassen.
Hacken oder nicht?
Ob Du die Kräuter hackst oder nicht, kommt auf den späteren Verwendungszweck an. Ich verwende beispielsweise Rosmarin-Salz gerne, um Lammfleisch damit einzureiben. Dafür ist es einfach praktischer, wenn die Nadeln schon kleingehackt sind. In diesem Jahr hatte ich so viel Rosmarin, dass ich auch mal ein Glas mit ganzen Nadeln eingesalzen habe. Mal schauen, wie ich es verwende.
Im Kühlschrank aufbewahren oder nicht?
Auf vielen Internetseiten liest man, dass man die eingesalzenen Kräuter im Kühlschrank aufbewahren soll. Das mag vielleicht bei weicheren Sorten erforderlich sein, die zusammen mit dem Salz eine ziemlich feuchte Masse ergeben. Aber ich salze immer nur die hartblättrigen Kräuter ein und verwende verhältnismäßig viel Salz. So entsteht eine fast trockene Mischung, die ich noch nie in den Kühlschrank stellen musste.
Hallo Thomas,
nachdem ich Deinen Beitrag zu Salz gelesen habe bin ich nun neugierig, welches davon Du zum Einsalzen der Kräuter benutzt?
Habe Deinen Blog erst kürzlich entdeckt und freue mich sehr darüber – vielen Dank!
Gruß,
Daria
Hallo Daria,
es freut mich, dass Dir mein Blog gefällt.
Für die Kräuter habe ich mein Alltagssalz genommen: Luisenhaller Tiefensalz. Das gibt es in verschiedenen Feinheitsgraden; ich nehme das ohne Bezeichnung (also nicht „fein“ und nicht „grob für die Salzmühle“). Es hat für meinen Geschmack genau die richtige Körnung: es löst sich in Flüssigkeit recht auf, macht auf Gebratenem einen schönen Crunch und passt gut zu den rustikalen Kräutern. Und ist natürlich ohne chemische Zusätze hergestellt.
Schöne Grüße
Thomas
Hallo Thomas,
Deine Seite ist sehr interessant sowohl von den Tipps her als auch von den Rezepten. Übrigens habe ich mir die Genussformel direkt bestellt, nachdem ich mal ein wenig reinblättern konnte. Solche Bücher finde ich sehr spannend.
Eine Frage habe ich allerdings zum von Dir verwendeten Verhältnis bei der Konservierung mit Salz.
Verwendest Du beim Verhältnis von 1:4 nicht deutlich weniger Salz als bei 1,5 oder 1,7?
Besten Dank für eine kurze Rückmeldung.
Freundliche Grüße
Frank
Hallo Frank,
nein, die Mischung von 1:4 (1 Teil Salz : 4 Teile Kräuter) enthält mehr Salz als 1:7 (1 Teil Salz : 7 Teile Kräuter).
1 EL Salz gemischt mit 4 EL Kräutern ergibt 5 EL Kräutersalz mit einen Anteil von 20% Salz. 1 EL Salz gemischt mit 7 EL Kräutern ergibt 8 EL mit einen Salzanteil von 12,5%.
Schöne Grüße
Thomas
Vielen Dank – das Salz ist bestellt!
Ich bin gespannt.
Heute habe ich Dein Kürbis Rezept mit schwarzem Reis nachgekocht. Mit der guten Beschreibung ging das tatsächlich leicht von der Hand und es hat köstlich geschmeckt.
Viele Grüße,
Daria
Hallo und guten Tag, auf meiner Suche nach, was ist „brunoise“ ‚bin ich auf Deinem Blog gelandet.
Ich bin total begeistert von ausserordentlich interessanten Beiträgen und leckeren Rezepten.
Vielen Dank dafür und herzliche Grüsse
Dagmar
Hallo Thomas,
war ein Lesefehler meinerseits.
Wünsche noch einen schönen Rest vom Ostermontag.
Beste Grüße aus Portugal
Frank