Lasagne koche ich meistens eher so Pi-mal-Daumen. Eine schöne Hackfleisch-Tomatensauce, kräftig gewürzt, ein paar Scheiben Lasagne-Nudeln und eine ordentliche Schicht Béchamel-Sauce darüber – ab in den Ofen und fertig ist die Sause. Wichtig ist nur, dass die Saucen die richtige Konsistenz haben: nicht zu fest (dann werden die Nudeln nicht gar), aber auch nicht zu flüssig (dann zerfließt die Lasagne auf dem Teller zu einer unförmigen Matsche).
Streng genommen bezeichnet man in Italien übrigens nur die Pasta-Platten als »Lasagne« und das komplette Gericht heisst dann z.B. eben »Lasagne alla bolognese« oder »Lasagne con irgendwas«. Aber wir wollen nicht allzu dogmatisch sein. Worauf es bei Lasagne wirklich ankommt, beschreibe ich diesem Rezept.
Zutaten
Bolognese-Sauce:
- 1 kleine Zwiebel
- 2 EL Olivenöl
- 1 Knoblauchzehe
- 400 bis 500 g Hackfleisch (Rind oder gemischt)
- 1 kleine Möhre
- ein Schuss Rotwein
- 1 große Dose Tomaten (ca. 500 g)
- 1 bis 2 TL Thymian oder Oregano
- 9 bis 12 Platten Lasagne (vorgegart)
- Salz, Pfeffer
- 1 bis 2 EL Butter für die Form
Béchamel-Sauce:
- 60 g Butter
- 60 g Mehl
- 500 ml Milch
- 50 g Parmesan
- Salz, Pfeffer, Muskatnuss
- 1 bis 2 EL Semmelbrösel
Zeit
- Du bist etwa 45 Minuten mit Kochen beschäftigt.
- Danach muss der Auflauf noch mal 30 bis 40 Minuten in den Backofen
- und zum Schluss noch einmal 10 Minuten ruhen.
Du brauchst
- eine Auflaufform von ca. 18 × 25 cm Größe
- einen Backofen
Zubereitung
Fange etwa 2 Stunden vor dem Servieren an
Schneide die Zwiebel in feine Würfel und dünste sie bei mittlerer Hitze in dem Olivenöl weich. Währenddessen hackst Du den Knoblauch fein. Gib ihn zur Zwiebel und lass‘ ihn kurz mit dünsten.
Gib das Hackfleisch dazu und brate es schön krümelig an. Während das Fleisch brutzelt, schälst Du die Möhre und schneidest sie in ungefähr 5 mm große Würfel.
Lösche das Fleisch mit einem Schuss Rotwein ab, lass‘ die Flüssigkeit einkochen und gib dann die Möhrenwürfel und die Tomaten in die Pfanne. Würze mit Salz, Pfeffer und Thymian oder Oregano. Bringe alles zum Kochen, reduziere dann die Hitze und lass‘ die Sauce 20 bis 30 Minuten köcheln. Falls sie dabei zu trocken wird, gibst Du etwas Wasser oder Brühe dazu. Zum Schluss sollte die Mischung etwa die Konsistenz einer dicken Bolognese haben.
90 Minuten vorher
Heize den Backofen auf 180 °C vor.
Während die Fleischsauce vor sich hin köchelt, bereitest Du die Béchamelsauce zu: Lass‘ die Butter aus, schwitze das Mehl darin 5 Minuten an und rühre dann langsam und ohne das Rühren zu unterbrechen die Milch ein. Schmecke mit etwas Pfeffer und Muskatnuss ab. Noch kein Salz – das kommt erst später dazu, wenn Du weisst, wie salzig die Sauce durch den Parmesan geworden ist.
Lass‘ die Béchamelsauce 15 bis 20 Minuten bei geringer Hitze weiter köcheln, bis sie glatt und ziemlich dick ist. Rühre gelegentlich um, damit nichts anbrennt.
Wichtig
15 bis 20 Minuten sind das Minimum, damit der Mehlgeschmack verschwindet – und das auch nur, weil die Sauce später im Ofen noch weiter gart. Eine ausführliche Beschreibung, wie man Béchamelsauc kocht, findest Du in einem anderen Beitrag.
Nimm‘ dann die Sauce vom Herd, lass‘ sie etwas abkühlen. Reibe den Parmesan fein und rühre ihn unter die leicht abgekühlte Sauce. Schmecke noch einmal ab.
60 Minuten vorher
Fette die Auflaufform großzügig mit Butter aus.
Lege eine Schicht Lasagneplatten auf den Boden der Form. Gib ein Schicht Fleischsauce darüber. Darauf kommt wieder eine Schicht Pasta usw. immer im Wechsel, bis die Sauce aufgebraucht ist. Schließe mit einer Schicht Lasagne ab und gieße ganz zum Schluss die Béchamelsauce über alles. Verstreiche sie zu einer glatten Schicht.
45 Minuten vorher
Schiebe die Lasagne in den vorgeheizten Ofen und lass‘ sie für 20 Minuten in Ruhe. Nach 20 Minuten bestreust Du sie mit den Semmelbröseln und schiebst sie für weitere 15 Minuten in den Ofen.
Wenn die Lasagne appetitlich braun geworden ist, stichst Du mit einer dünnen Stricknadel oder einem Holzspieß hinein. Wenn sie weich ist, ist sie fertig. Wenn sie noch Widerstand zeigt, muss sie noch weiter im Ofen schmoren.
Lass‘ sie zum Schluss noch einmal 10 bis 15 Minuten im ausgeschalteten Ofen ruhen, damit sie noch etwas fester wird, ohne weiter zu bräunen.
Kurz vor dem Servieren
Schneide die Lasagne in Portionen, hebe sie aus der Auflaufform und serviere auf vorgewärmten Tellern.
Wenn die Lasagne nicht gar werden will …
Wenn die Lasagne hart bleibt, liegt das meist daran, dass die Sauce zu trocken ist. Du kannst sie aber ganz einfach retten: Gieße vorsichtig eine Suppenkelle kochend heiße Gemüse- oder Fleischbrühe zur Lasagne in die Auflaufform. Sei vorsichtig dabei, dass Du die Béchamel-Schicht nicht zu sehr zerstörst und dass nichts überschwappt. Lass‘ den Auflauf dann noch einmal 20 Minuten im Ofen schmoren. Und denk‘ Dir was aus, wie Du Deine Gäste in der Zwischenzeit unterhalten kannst.