Haselnuss-Zitronen-Pesto

Kerbel-Zitronen-Pesto mit Haselnüssen

Ein vergessenes Töpfchen Ker­bel stand noch auf dem Balkon. Ent­ge­gen alle Erwartun­gen hat­te sich das eigentlich recht empfind­liche Pflänzchen wieder prachtvoll entwick­elt, nach­dem es vor Monat­en für Ker­bel-Pfannkuchen abgeern­tet wor­den war. Wahrschein­lich war das kühl-feuchte Kli­ma der let­zten Wochen genau das Richtige für das den Halb­schat­ten liebende Kraut.

Mit­tler­weile hat­te es allerd­ings eine Größe angenom­men, die ein erneutes Ern­ten drin­gend erforder­lich machte. Eine weit­ere Ernte erschien unwahrschein­lich, also kam nur ein Ver­ar­beitung infrage, die den Genuß nicht nur heute ermöglicht, son­dern auch das Ver­sprechen auf eine Wieder­hol­ung in ein paar Tagen enthält: ein Pesto.

Asiatischer Reisnudel-Salat

Asiatischer Salat mit Reisnudeln, Gurken und gebratenem Hühnerfleisch

Momen­tan kön­nte man denken, dass wir in uns in der asi­atis­chen Regen­zeit befind­en. So richtig Lust auf warmes Essen hat man da nicht. Auch wenn die Stan­dard­speise in südostasi­atis­chen Län­dern trotz (oder wegen?) des Kli­mas eine schöne heiße Hüh­n­er- oder Rinder­suppe mit Reis­nudeln ist.

Reis­nudeln und Hüh­n­er­fleisch sind auch in diesem Gericht, aber den europäis­chen Gewohn­heit­en entsprechend servieren wir’s kalt. Gurke gibt weit­ere Frische dazu, den Rest tra­gen Limo­nen, Chilis, Ing­w­er und frische Kräuter bei. Das Ergeb­nis ist ein leichter frisch­er Nudel­salat, der sich auch gut für die Par­ty eignet. Veg­e­tari­er erset­zen das Hüh­n­er­fleisch durch gebrate­nen Tofu.

Vietnamesische Hühnersuppe mit-Reisnudeln

Vietnamesische Hühnersuppe mit Reisnudeln

Hüh­ner­brühe mit Reis­nudeln gehört zu Viet­nam wie geschnittenes Brot zu Deutsch­land. Es gibt genau­so viele Vari­anten und man isst sie jeden Tag, rund um die Uhr – am lieb­sten zum Früh­stück. An jed­er Straße­necke ste­ht jemand mit einem Holzkohle- oder Gaskocher, einem riesi­gen Topf Brühe und einem Berg frisch­er Zutat­en, die man sich selb­st zusam­men stellen kann.

Die asi­atis­che Art, Brühe zuzu­bere­it­en, ist anders als die europäis­che. Es lohnt sich also beson­ders, sie selb­st zu kochen (es lohnt sich natür­lich immer, selb­st zu kochen). Damit sich der Aufwand lohnt, kannst Du eine größere Menge Brühe vor­bere­it­en und ein­frieren.

Gegessen wird übri­gens mit Stäbchen: sie sind am besten geeignet, die fes­ten Zutat­en aus der Suppe zu fis­chen. Die Brühe darf aus der Schale geschlürft wer­den.

Vietnamesischer Crepe

Vietnamesischer Crepe mit Schweinehack und Garnelen

Die franzö­sis­chen Kolo­nial­is­ten Viet­nams woll­ten auch im fer­nen Asien nicht auf ihr gewohntes Essen verzicht­en und haben ihre eige­nen Rezepte mit gebracht. Nach dem Ende der Kolo­nialzeit haben die kreativ­en und exper­i­men­tier­freudi­gen Viet­name­sen viele Anre­gun­gen aufgenom­men und in ihre eigene Küche inte­gri­ert.

Dabei sind so skur­rile Dinge ent­standen wie viet­name­sis­che Fleis­chwurst in Bana­nen­blatt-Umhül­lung oder Reis­mehl-Baguette. Aber auch eine Art würziger, mit viel­er­lei Köstlichkeit­en gefüll­ter Crepe aus Reis­mehlteig. Man bekommt ihn auf der Straße oder auf dem Markt, wo er auf Mini-Gaskochern oder Holzkohle-Her­den in Per­fek­tion zubere­it­et wird.

Natür­lich geht’s auch auf einem nor­malen Herd. Die Zutat­en sind nicht beson­ders schw­er zu kriegen, Du bekommst sie ganz gut im Super­markt. Reis­mehl und frischen Korian­der gibt’s im Asialaden.

Warmer Linsensalat

Warmer Salat mit roten Linsen, Champignons und Kirschtomaten

Eigentlich woll­test Du heute Salat machen, aber weil’s im Büro mal wieder länger gedauert hat, war der Super­markt leer gekauft. Warum lebt man eigentlich in der Großs­tadt mit Öff­nungszeit­en bis Mit­ter­nacht, wenn’s dann doch schon um kurz nach acht nichts mehr gibt!

Immer­hin gab’s noch ein Päckchen Champignons. Da darf man nicht wäh­lerisch sein – ob braun oder weiß ist völ­lig egal. Früh­lingszwiebeln und Kirschto­mat­en gibt’s auch immer. Rote Lin­sen sind im Vor­rat.

Zuhause soll’s dann schnell gehen. Keine großen Kochorgien mehr, son­dern ein­fach alles zusam­mengeschnip­pelt und dann nur noch auf’s Sofa … Und hey, wann kriegt man das schon: Salat und trotz­dem etwas Warmes in den Bauch!

Lachs mit Apfel-Radicchio

Gebratener Lachs mit Apfel-Radicchio

Süß. Bit­ter. Sauer. Fisch. Alles auf ein­mal. Eine Geschmack­skom­bi­na­tion für Fort­geschrit­tene. Ein Aben­teuer für die Geschmack­sner­ven.

Bei so viel Wag­nis muss man sich auf den Geschmack konzen­tri­eren kön­nen und das Kochen muss von alleine funk­tion­ieren. Keine kom­plizierten oder lang­wieri­gen Zubere­itungss­chritte. Volle Aufmerk­samkeit auf’s Abschmeck­en.

Spaghetti mit Minze und Zitrone

Spaghetti mit Minze und Zitrone

Spaghet­ti mit Minze und Zitrone dürfte so unge­fähr zu den schnell­sten Pas­ta-Gericht zählen, die es es gibt. Wenn Du Spaghet­ti­ni oder Capelli­ni nimmst, sog­ar zu den aller­schnell­sten. Du kannst auch Bavette ver­wen­den. Eigentlich geht jede lange dünne Sorte Pas­ta.

Die Zubere­itung dauert nicht länger als die Nudeln kochen. Mit sein­er zitron­ig-minzi­gen Leichtigkeit ist es damit das per­fek­te Gericht für den Som­mer­abend als leichte Haupt­speise. Oder auf ital­ienis­che Art als erster Gang. Dann musst Du es allerd­ings auch unbe­d­ingt stil­gerecht Spaghet­ti men­ta e limone nen­nen.

Egal, wie Du es nennst: wie immer bei solchen ein­fachen Gericht­en kommt es auf die Qual­ität der Zutat­en an. Also nimm das beste Olivenöl, das Du Dir leis­ten und die frischeste Minze, die die kriegen kannst.

Rucola

Rucola mit Zitrone und Olivenöl

Die Auf­gabe von Salat­sauce ist, den Geschmack des Salats zu beto­nen oder einen Kon­trast herzustellen. Bei Ruco­la gelingt das am besten, wenn Du gar keine Sauce machst, son­dern die Blät­ter por­tion­sweise auf Tellern anricht­est und nur mit Zitrone und Öl beträufelst sowie eine Prise Salz und Pfef­fer darüber streust. Dadurch entste­ht kein ein­heitlich­er Geschmack, son­dern

Tomaten Mozzarella Chilizucker

Gegrillte Tomaten mit Mozzarella und Chili-Zimt-Zucker

Tomate mit Moz­zarel­la und Basi­likum dürfte so ziem­lich das erste halb­wegs authen­tis­che ital­ienis­che Gericht gewe­sen sein, das nach Deutsch­land geschwappt ist und die hiesige kuli­nar­ische Wüstenei zum Leben erweck­te. Heute verur­sacht die nation­al­far­bige Kom­bi­na­tion entwed­er herzhaftes Gäh­nen (»Na, mal wieder keine Idee gehabt?«) oder aber hitzige Debat­ten über die richtige Aufzucht und Pflege des Büf­fels, die Verquick­ung von Mafia, Müll und Moz­zarel­la und ähn­liche Fragestel­lun­gen, die in ihrer Inten­sität, Dauer und Unlös­barkeit an Glauben­skriege gemah­nen.

Höch­ste Zeit also, sich etwas Neues auszu­denken. Dankenswert­er­weise hat das schon ein ander­er fleißiger Rezep­tau­tor getan, so dass in einem alten Son­der­heft der Zeitschrift »Meine Fam­i­lie und ich« Rezept aufzutreiben war, das mit Chili, Zuck­er und Zimt dem Klas­sik­er neue Aromen hinzu fügt. Span­nend ist auch der Kalt-Warm-Kon­trast zwis­chen den Tomat­en und dem Moz­zarel­la.

Die Kreation ist nicht nur richtig toll zum Angeben, son­dern auch noch in Null-Kom­ma-Nix zubere­it­et mit Zutat­en, die in jedem Kle­in­stadt-Super­markt aufzutreiben sind.