Walnuss-Rucola-Pesto

Walnuss-Rucola-Pesto

Wer das Glück hat, einen Wal­nuss­baum sein Eigen zu nen­nen (oder wer über Fre­unde oder Ver­wandtschaft ver­fügt, die glück­lich sind, einen Abnehmer für die Über­pro­duk­tion des ver­gan­genen Jahres gefun­den zu haben), wird ver­mut­lich selb­st Monate nach Wei­h­nacht­en noch säck­eweise Wal­nüsse herum­ste­hen haben. Die hal­ten sich zwar ein ganze Weile, aber irgend­wann wollen sie auch ver­braucht wer­den.

Wie wär’s mal mit einem Pesto? Nor­maler­weise wer­den dafür Basi­likum, Pinienkerne, Knoblauch und ital­ienis­che Hartkäse unter­schiedlich­er Prove­nienz mit Öl zu ein­er Paste ver­ar­beit­et. Für unsere Wal­nüsse brauchen wir ein kräftigeres Kraut, das den Wal­nüssen etwas ent­ge­gen zu set­zen hat: wir entschei­den uns für Ruco­la, dessen pfef­friger Geschmack die leichte Bit­terkeit der Wal­nüsse schön aus­bal­anciert.

Forellen

Schnelle Forelle

Regen­bo­gen­forellen, sofern aus hiesiger Bio-Zucht, gel­ten als poli­tisch kor­rek­ter Fisch. Die örtliche Bio-Bou­tique hat sie, passend zur pietis­tis­chen Grun­daus­rich­tung der schwäbis­chen Seele, fre­itags immer frisch im Ange­bot. Frisch heisst dann wirk­lich frisch: sie scheinen noch aus der Tüte sprin­gen zu wollen, obwohl dien­st­bare Geis­ter sie schon geschup­pt und ausgenom­men haben.

Heute pro­bieren wir an ihnen mal ein Gerät aus, das kuli­nar­ische Fun­da­men­tal­is­ten für den Ursprung allen Übels hal­ten. Nein, nicht die Fri­teuse. Den delikat­en Fisch in sieden­des Fett zu wer­fen, wäre wirk­lich ein Ver­brechen. Deshalb brat­en wir ihn auch nicht. Heute dün­sten wir die Forelle mal in der Mikrow­elle.

Vietnamesischer Salat mit gehacktem Hühnerfleisch

Vietnamesischer Salat mit gehacktem Hühnerfleisch (Goi Ga Bap Cai)

Korian­der­grün, Minze, Fis­chsauce und Erd­nüsse ist für mich die Aromenkom­bi­na­tion der viet­name­sis­chen Küche. Dieser klas­sis­che Salat mit Hüh­n­er­fleisch, den jedes viet­name­sis­che Lokal serviert, das etwas auf sich hält, vere­int sie alle.

Zusam­men mit der Frische von Limo­nen­saft der per­fek­te Ein­stieg in ein südostasi­atis­ches Menü und eine kleine Vor­freude auf den Som­mer.

Vari­abel ist er dabei auch noch: mit ein paar anderen Kräutern wird aus dem viet­name­sis­chen ein thailändis­ch­er Salat. Und Veg­e­tari­er erset­zen ein­fach das Fleisch durch Tofu (hier funk­tion­iert das aus­nahm­sweise mal).

Salsiccia

Salsiccia: Bratwurst auf italienisch

Die ital­ienis­che Ver­sion der Bratwurst heißt Sal­s­ic­cia. In jed­er Region wer­den unter­schiedliche Fleis­chsorten und Gewürze ver­wen­det. Die wahrschein­lich bekan­nteste Mis­chung ist aus Schweine­fleisch und mit Fenchel­samen gewürzt. Der hiesige ital­ienis­che Met­zger wurstet selb­st und verkauft jede Woche eine unter­schiedliche Sorte – so lange der Vor­rat reicht. Heute gab’s scharf gewürztes Wild­schwein. Dazu passt ein mit

Salsiccia mit Kartoffelpüree

Kartoffelpüree mit Parmesan

Kartof­felpüree mit Bratwurst ist so unge­fähr das spießig­ste, was man sich vorstellen kann. Mis­che etwas geriebe­nen Parme­san unter die Kartof­feln (unge­fähr 1 EL pro Por­tion) und brate eine ital­ienis­che Sal­s­ic­cia dazu: so wird’s was Beson­deres. Dazu ein Glas kräfti­gen ital­ienis­chen Rotwein.

Sülze vom Coc au Vin

Sülze vom Coq au Vin

Let­zthin gab es Coq au Vin. Und da ich hun­grige Gäste hat­te, blieb weniger vom Fleisch über als gedacht. Aber Brühe und Gemüse war noch da.

Kreative Restev­er­w­er­tung war ange­sagt. Und da die Brühe im Kühlschrank sowieso schon schön glib­berig gewor­den war, lag die Idee nahe: Warum nicht Sülze daraus machen?

Ja ja, dafür wer­den nor­maler­weise Schweine­füße oder ‑köpfe aus­gekocht. Dum­mer­weise hat­te ich aber ger­ade keine, aber noch ein paar Blatt Gela­tine. Nicht die reine Lehre, aber es sollte ja auch ein Exper­i­ment wer­den.

Pimenton

Pimenton

Pimen­tón – genauer gesagt: Pimen­tón de la Vera – ist eine spanis­che Spezial­ität: Paprika­pul­ver mit einem starken Räuchergeschmack. Es wird in der Region Extremadu­ra hergestellt. Dafür wer­den reife Paprikaschoten getrock­net, über Eichen­holz geräuchert und ohne Kerne (die bit­ter wären) und Stiele zu einem feinen Pul­ver zer­mahlen. Es gibt eine milde (dulce) und eine scharfe Sorte (picante

Coq au Vin

Coq au Vin

Ich mag keine Filme mit Til Schweiger. Ich mag Coq au Vin. Den franzö­sis­chen Klas­sik­er, der im Titel des Films zu »Kokowääh« wird, was ange­blich Kinder­sprache sein soll. Na ja. Wahrschein­lich sagen das die sel­ben Leute, die »Wen­ngg« und »Pen­ngg« lustig find­en.

Den­noch, auch von schlecht­en Fil­men – soweit man das anhand des Trail­ers beurteilen kann – sollte man sich nicht davon abhal­ten lassen, die köstliche Kom­bi­na­tion von Wein und Huhn mal wieder zu kochen. Also nichts wie los, beim Met­zger des Ver­trauens einen ordentlichen Land­gock­el gekauft, den Wein­vor­rat aufge­füllt und los geht’s.

Und vielle­icht bringt ja die Erwäh­nung von Til Schweiger, Kokowääh und Coq au Vin eine gute Platzierung in den Such­maschi­nen. Deshalb gle­ich noch mal: Coq au Vin ist das Rezept, mit dem Til Schweiger in dem Film Kokowääh ange­blich alle Frauen rumkriegt.

Jet­zt reicht’s aber mit dem Geschwafel. Ran an den Herd.

Sauce Rouille

Sauce Rouille

Rouille ist eine unverzicht­bare Zutat zur Bouil­l­abaisse, der berühmten franzö­sis­chen Fis­chsuppe, aber auch zu anderen süd­franzö­sis­chen Fis­chgericht­en. Sie beste­ht im Wesentlichen aus im Mörs­er zer­stampftem Knoblauch, Chili und gekocht­en Kartof­feln. Dazu kom­men manch­mal Weißbrotkrümel und immer Safran und Olivenöl. Die Chilis und der Safran geben der Sauce eine gel­brote Farbe. Manch­mal ver­sucht der Händler auch,

Kaninchen a la Bouillabaisse

Kaninchen a la Bouillabaisse

Bouil­l­abaisse, das ist doch diese franzö­sis­che Fis­chsuppe – im Mag­a­zin der Süd­deutschen Zeitung las ich kür­zlich eine Vari­a­tion des Rezepts mit Kan­inchen, die ich unbe­d­ingt aus­pro­bieren wollte.

Abge­se­hen von den bei Spitzenköchen üblichen Affigkeit­en (Warum zum Teufel soll man genau 280g Zwiebeln nehmen, wenn das genaue Gewicht des Kan­inchens anscheinend nicht so wichtig ist?) und Unge­nauigkeit­en (Wie viele Kartof­feln brauche ich denn nun eigentlich, um  genau 350g geschälte zu bekom­men?) war das Rezept nett beschrieben und ich habe es ein­fach mal nachgekocht und ein klein wenig angepasst.

Das Resul­tat ist spek­takulär und Du wirst Ah’s und Oh’s für Deine kreative Inter­pre­ta­tion eines Klas­sik­ers ern­ten.