Wenn wir in diesen seltsamen Zeiten schon nicht reisen können, holen wir uns Italien eben in die Küche. Pasta alla Norma ist ein sizilianisches Gericht, dessen Entstehungsmythos ich hier nicht wiederholen möchte – zu unwahrscheinlich erscheint mir die Vorstellung, dass ausgerechnet diese rustikale Auberginen-Tomatensauce zu Ehren einer Bellini-Oper erfunden worden sei.
Pasta alla Norma wird eigentlich zu kurzer Pasta wie z.B. Penne Rigate serviert. Die gab es aber gerade nicht und ich kann sie nicht selber machen. Deshalb habe ich mich für selbstgemachte Tagliatelle entschieden. Wenn Du getrocknete Pasta verwendest, solltest Du das Kochwasser aufsetzen, wenn die Sauce kocht. Dann werden sie gleichzeitig mit der Sauce fertig. Es ist besser, die Sauce warm zu halten als die Pasta.
Zutaten für 4 Portionen
- 2 kleine Auberginen
- 2 EL Olivenöl
- 2 Knoblauchzehen
- 1 Schalotte
- 1 Bund Basilikum
- 800 g Dosentomaten
- 100 g Ricotta salata
- 600 g Pasta (frisch)
Zeit
- 30 Minuten
Zusammenfassung
- Auberginen anrösten
- Mit Tomaten garen
- Pasta kochen
- Anrichten und mit Ricotta salata garnieren
Zubereitung
30 Minuten vor dem Servieren
Schneide die Auberginen in 0,5 bis 1 cm große Würfel. Röste sie in einer beschichteten Pfanne bei mittlerer Hitze ohne Öl an, bis nach 5 bis 10 Minuten schön braun geworden sind. Rühre sie vorsichtig immer wieder durch, damit sie nicht anbrennen. Nimm sie aus der Pfanne.
Auberginen frittieren?
- Ich habe auch Rezepte gelesen, nach denen die Auberginen in sehr dünne Scheiben geschnitten und frittiert werden. Das sieht hübsch aus, ist mir aber zu fettig. Wenn man Auberginen trocken röstet, nehmen sie auch später nicht so viel Öl auf.
Während die Auberginen rösten, schneidest Du Knoblauch und Zwiebel in möglichst feine Würfel. Gib etwas Öl in die Pfanne, reduziere die Hitze und dünste die Knoblauch- und Zwiebelwürfelchen glasig. Sie sollten nicht braun werden – wenn die Pfanne noch zu heiß sein sollte, nimmst Du sie kurz von der Herdplatte.
Gib die Auberginen wieder in die Pfanne, gib die Tomaten dazu und würze mit Salz und Pfeffer. Zupfe die Basilikumblätter ab und gib die Stängel (!) ebenfalls in die Sauce.
Tipp
- Binde die Basilikum-Stängel mit einem Baumwollfaden zusammen – dann kannst Du sie vor dem Servieren leichter herausfischen.
Bringe alles zum Kochen und lasse die Sauce bei niedriger Hitze 10 bis 15 Minuten köcheln, bis die Auberginen richtig weich sind. Rühre gelegentlich um, damit nichts anbrennt und gib bei Bedarf etwas Flüssigkeit (Wasser oder Gemüsebrühe) zu. Halte die Sauce bis zur Verwendung warm.
Reibe den Ricotta zu feinen Bröseln.
Was ist Ricotta salata?
- Ricotta salata sollte nicht mit dem „normalen“ süßen Ricotta verwechselt werden. Für Ricotta salata wird Ricotta, meist aus Schafsmilch, stark gesalzen, zwei bis drei Wochen stehen gelassen und dabei immer wieder ausgepresst. Das Ergebnis ist ein fester weißer Käse.
- Falls Du keinen Ricotta salata findest, kannst Du ihn durch Feta ersetzen. Parmesan oder ein anderer Hartkäse funktioniert nicht, da er nicht den gleichen cremigen Schmelz entwickelt.
Kurz vor dem Servieren
Wenn die Auberginen gar sind, schneidest Du die Basilikumblätter in Streifen. Lege ein paar Blätter für die Dekoration beiseite.
Entferne die Basilikumstängel aus der Sauce, mische die Blätter unter und schmecke noch einmal mit Salz und Pfeffer ab.
Richte die Pasta auf vorgewärmten Tellern an, bestreue sie großzügig mit dem geriebenen Ricotta salata und dekoriere sie mit ein paar Basilikum-Blättchen.
Tipp
- Die Sauce lässt sich – ohne die Basilikumblätter – auch gut vorbereiten oder einfrieren. Zum Servieren einfach nur aufwärmen, Basilikum einrühren und zu frisch gekochter Pasta servieren. Perfekt für’s Homeoffice.
Lieber Herr Connertz,
Ihre Rezepte sind wirklich hervorragend und klappen auch, habe schon einige ausprobiert.
Wofür ich Ihnen aber auch ein großes Lob aussprechen möchte ist, dass Sie immer korrekte Imperative verwenden, heutzutage leider keine Selbstverständlichkeit mehr. Machen Sie weiter so!
Viele herzliche Grüße aus Hannover!
Astrid
Danke. Beim Kochen kommt es mir auf das passende Maß an Genauigkeit und Improvisation an. Das gilt auch für’s Schreiben.
:) Thomas