Pasta mit Wildfenchel (Fenchelgrün)

Manch­mal ver­helfen man­gel­nde Sprachken­nt­nisse zu kuli­nar­ischen Erken­nt­nis­sen.

Im Urlaub auf Sizilien fand sich auf der Speisekarte als Pas­ta-Gang etwas al finoc­chi­et­to sel­vati­co. Das Smart­phone habe ich beim Essen grund­sät­zlich nicht dabei, und ich bin grund­sät­zlich neugierig. Und wurde mal wieder pos­i­tiv über­rascht: Es war köstlich.

Finoc­chi­et­to oder auch finoc­chio sel­vati­co stellte sich als Wild­fenchel her­aus. Das hätte ich nie pro­biert, denn ich mag die blass­grüne Knolle nicht. Bei diesem ital­ienis­chen Gericht wird aber nicht die Knolle ver­wen­det, son­dern das Fenchel­grün. Und zwar in rauhen Men­gen.

Das Blöde ist nur, dass man Wild­fenchel in Deutsch­land eigentlich nicht kaufen kann. Da kam der näch­ste Zufall: beim Kräuter­händler auf dem Markt gab es Schnit­tfenchel und der sah doch ver­dammt ähn­lich aus. Kein Wun­der, denn der Schnit­tfenchel ist die Wild­form des Gemüse­fenchels. Und eignet sich sog­ar für den Anbau im Balkonkas­ten. Nach ein paar Wochen war ein stat­tlich­er Busch herangewach­sen – und heute wurde er zur Hälfte ver­speist.

Zutaten für 4 Portionen

  • ein Büschel Wild­fenchel (Fenchel­grün)
  • 50 g Sem­mel­brösel oder Panier­mehl
  • 1 Knoblauchze­he
  • 3 bis 4 Sardel­len­filets
  • 2 EL Olivenöl
  • 200 g Kirschto­mat­en
  • 250 g Pas­ta, z.B. Gemel­li
  • 2 EL Parme­san
  • Salz, Pfef­fer

Zeit

  • 50 bis 60 Minuten

Zubehör

  • 2 Töpfe
  • 1 große Pfanne
  • 1 kleine Pfanne

Zusammenfassung

  • Fenchel blanchieren
  • Knoblauch, Sardellen und Tomat­en anschwitzen
  • Sem­mel­brösel anrösten
  • Pas­ta ankochen
  • Alles zusam­men fer­tig garen
  • Mit Parme­san und Sem­mel­bröseln bestreuen und servieren

Tipp

Für eine veg­e­tarische oder veg­ane Vari­ante lässt Du die Sardellen und den Parme­san ein­fach weg und tust ein biss­chen Salz in die Sem­mel­brösel.

Zubereitung

1 Stunde vor dem Servieren

Schnei­de die harten Teile des Fenchel­grüns ab. Du kannst alles ver­wen­den ab der Stelle, an der die ersten fiedri­gen Blättchen wach­sen (auch die dün­nen Stän­gel).

Tipp

Die dick­en Stiele schmeck­en zwar inten­siv nach Fenchel, wer­den aber beim Kochen nicht weich und deshalb nicht ver­wen­det. Du kannst aber – wenn Du etwas mehr Zeit hast – einen Sud von den Stän­geln kochen und darin das Fenchel­grün blanchieren.

Wildfenchel

Set­ze einen Topf mit leicht gesalzen­em Wass­er auf und koche das Fenchel­grün darin eine oder zwei Minuten.

Achtung

Das Kochwass­er brauchst Du noch.

Bere­ite einen zweit­en Topf mit eiskaltem Wass­er vor. Hebe mit einem Schaum­löf­fel das Fenchel­grün aus dem kochen­den Wass­er und gib es sofort in den Topf mit dem kalten Wass­er. So behält es seine schöne grüne Farbe.

Nimm den Fenchel aus dem Eiswass­er, lass’ ihn etwas abtropfen und hacke ihn dann grob durch (unge­fähr so, wie Du Spinat hack­en würdest).

30 Minuten vorher

Röste die Sem­mel­brösel in ein­er trock­e­nen Pfanne an. Lass’ sie auf einem Teller abkühlen.

Semmelbrösel

Hacke die Knoblauchze­he und die Sardel­len­filets fein. Hal­biere die Kirschto­mat­en.

Bringe das Fenchel­wass­er wieder zum Kochen; fülle etwas Wass­er nach, wenn es für die Pas­ta nicht reichen sollte. Koche die Pas­ta drei Minuten weniger als auf der Pack­ung ste­ht.

Dün­ste Knoblauch und Sardellen in ein­er großen Pfanne in etwas Olivenöl an, gib die hal­bierten Kirschto­mat­en dazu und lass’ alles zwei oder drei Minuten miteinan­der dün­sten.

10 Minuten vorher

Ver­mis­che das gehack­te Fenchel­grün, die angekochte Pas­ta und eine Sup­penkelle voll Kochwass­er mit dem Tomat­en-Sardel­lengemisch in der Pfanne. Lass’ alles miteinan­der aufkochen und dann bei reduziert­er Hitze zwei bis drei Minuten gar ziehen. Schmecke mit frisch gemahlen­em Pfef­fer und (wenig!) Salz ab.

Tipp

Gieß’ das Kochwass­er noch nicht weg – falls die Pfanne zu trock­en wird, kannst Du vor­sichtig nachgießen, ohne den Geschmack zu verdün­nen.

Kurz vor dem Servieren

Reibe etwas Parme­san.

Verteile die Pas­ta mit Wild­fenchel und Tomat­en auf vorgewärmte Teller, streue je 1 TL Parme­san und 2 EL geröstete Sem­mel­brösel darüber und serviere sofort. Du kannst Parme­san und Sem­mel­brösel auch auf den Tisch stellen, so dass sich jed­er selb­st bedi­enen kann.

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