Von jedem Hamburg-Besuch bringen wir Franzbrötchen mit, die normalerweise eine Lebenserwartung von wenigen Stunden haben. Dieses Mal waren wir aber länger dort und – man mag es kaum glauben – ein bisschen franzbrötchen-müde. Was dazu führte, dass sie uns doch tatsächlich trocken wurden. Aus der Not eine Tugend machend habe ich sie ganz trocknen lassen und Quarkknödel (Franzknödel?) daraus gemacht.
Zutaten für 8 Knödel
Knödel
- 2 Franzbrötchen (zusammen ca. 200 g, mindestens 2 Tage alt, trocken)
- 2 Eier
- 30 g weiche Butter
- 250 g Quark
- ½ Zitrone (Schale und Saft)
- 1 Apfel
Panade
- noch 1 trockenes Franzbrötchen
- 60 g Butter
Äpfel
- 2 Äpfel
- ½ Zitrone (Saft)
- 2 EL Butter
- 2 EL Zucker
Zeit
- 45 Minuten Arbeitszeit
- 60 Minuten Kühlzeit
- 10 Minuten müssen die Knödel garen
- 5 Minuten für die Äpfel
Zusammenfassung
- Franzbrötchen zu Bröseln verarbeiten
- Knödelteig vorbereiten, kalt stellen
- Brösel rösten
- Knödel garen
- Äpfel karamellisieren
- Anrichten und lauwarm servieren
Tipp
Das Rezept beruht natürlich auf einem klassischen Quark- oder Topfenknödel. Ich war allerdings überrascht, dass ich deutlich mehr Franzbrötchen-Brösel gebraucht habe als normal.
Zubereitung
2 Stunden vor dem Servieren: der Quarkknödel-Teig
Alles fängt damit an, drei Franzbrötchen in der Küchenmaschine zu Bröseln zu verarbeiten. Wiege 100 g für die Panade ab und stelle sie für später beiseite.
Rühre die Butter und die Eier schaumig. Reibe die Schale einer halben Zitrone ab und presse den Saft aus. Schäle und entkerne einen Apfel, schneide ihn in kleine Würfel. Vermische ungefähr 150 g Brösel und alle Zutaten für die Knödel miteinander. Gib dann so viel mehr Brösel hinein, bis ein relativ fester Teig entsteht.
Stelle den Knödelteig für mindestens eine Stunde in den Kühlschrank.
60 Minuten vorher: die Panande
Röste die Franzbrötchen-Brösel für die Panade mit der Butter bei mittlerer Hitze in einer beschichteten Pfanne. Rühre regelmäßig um. Nach ungeführ 10 bis 15 Minuten sind sie knusprig.
Entfetten
Ich habe die Brösel etwas entfettet, indem ich sie zum Auskühlen auf einem großen Stück Küchenpapier ausgebreitet habe.
45 Minuten vorher: die Äpfel vorbereiten
Presse die andere Hälfte der Zitrone aus und gib den Saft in eine Schüssel.
Schäle und entkerne die Äpfel und schneide sie in je 12 Spalten. Gib die Apfelspalten in den Zitronensaft, damit sie nicht braun werden.
30 Minuten vorher: die Quarkknödel garen
Setze einen großen Topf mit reichlich Wasser auf. Schalte die Hitze herunter, wenn das Wasser kocht.
Während das Wasser heiß wird, formst Du mit nassen Händen 8 Knödel aus der Quarkmasse. Gib sie vorsichtig in das heiße Wasser und lass sie darin gar ziehen. Das Wasser darf nicht mehr kochen! Schubse sie hin und wieder kurz an, damit sie nicht aneinander oder am Boden festkleben.
Die Knödel sind gar, wenn sie an die Oberfläche steigen. Das ist nach ungefähr 10 Minuten der Fall. Du kannst sie eine Weile im Wasser warm halten.
15 Minuten vorher: die Apfelspalten karamellisieren
Während die Quarkknödel gar ziehen, karamellisierst Du die Apfelspalten.
Erhitze 2 EL Butter in einer beschichteten Pfanne. Wenn die Butter geschmolzen ist und leicht schäumt, streust Du den Zucker ein und wartest ein paar Sekunden, bis er geschmolzen ist. Nimm dann die Apfelspalten aus dem Zitronensaft und lege sie nebeneinander in das Zucker-Butter-Gemisch in die Pfanne.
Lass die Äpfel bei geringer bis mittlerer Hitze 2 Minuten von jeder Seite goldbraun werden.
Richte die karamellisierten Äpfel fächerförmig auf Desserttellern an.
Kurz vor dem Servieren
Gib die gerösteten Brösel in einen Suppenteller. Schöpfe einen Knödel mit einer Schaumkelle aus dem Wasser und lass ihn kurz abtropfen. Rolle in in den Bröseln und richte ihn zu den Apfelspalten an.
Form bewahren
Beim Transport in den Topf und beim Garen werden die Knödel leicht deformiert. Wenn Du sie entlang der Rundung des Suppentellers durch die Brösel rollst, werden sie wieder perfekt rund.
Verfahre mit den anderen Knödeln genauso.