Quiche mit dicken Bohnen, Spinat und Estragon (Coronation Quiche, Krönungs-Quiche)

Auch ohne roya­lis­ti­schen Fir­le­fanz fand ich die Idee einer Quiche mit dicken Boh­nen, Spi­nat und Estra­gon inter­es­sant genug, sie nach­zu­ko­chen. Das roya­le Rezept erfor­dert aber eini­ge Modi­fi­ka­tio­nen, damit es wirk­lich gelingt.

Zutaten für 4 Portionen

Mürbeteig

  • 125 g Mehl
  • 25 g But­ter, kalt
  • 25 g But­ter­schmalz, kalt
  • 1 Pri­se Salz
  • 1 bis 2 EL kal­tes Was­ser (nach Bedarf)

Füllung

  • 200 g Spi­nat (frisch oder TK)
  • 350 g dicke Boh­nen (mit Scho­ten gewo­gen, ergibt knapp 100 g Boh­nen­ker­ne)
  • 100 bis 150 g Ched­dar
  • 300 ml Sah­ne
  • 2 Eier
  • 1 bis 2 TL Estra­gon (getrock­net)
  • Salz, Pfef­fer

Zeit

  • 2,5 bis 3 Stun­den

Zubehör

  • Spring­form (18 bis 20 cm Durch­mes­ser)

Zusammenfassung

  • Mür­be­teig her­stel­len, ruhen las­sen, blind­ba­cken
  • Spi­nat put­zen, garen, abküh­len las­sen
  • Boh­nen aus­pa­len, blan­chie­ren, Häu­te ent­fer­nen
  • Quiche fül­len, backen
  • Eini­ge Minu­ten ruhen las­sen

Zubereitung

Das Rezept für die Krö­nungs-Quiche ist nicht beson­ders kom­pli­ziert. Du machst einen Mür­be­teig und füllst ihn mit dicken Boh­nen, Spi­nat und einer Eier-Sah­ne-Mischung – wie bei jeder ande­ren Quiche auch. Du soll­test aber den Zeit­auf­wand für’s Vor­be­rei­ten der Boh­nen nicht unter­schät­zen. Da der Teig immer wie­der für eini­ge Zeit kalt gestellt wer­den muss, lohnt es sich, die Zube­rei­tungs­schrit­te so zu pla­nen, dass Du mög­lichst wenig War­te­zeit hast.

Etwa drei Stunden vor dem Servieren: Mit dem Mürbeteig anfangen

Ver­ar­bei­te Mehl, But­ter, But­ter­schmalz und Salz mög­lichst schnell und ohne viel Kne­ten mit den Fin­gern zu einer brö­se­li­gen Mischung. Gib so viel kal­tes Was­ser dazu, dass ein fes­ter Teig ent­steht. Wick­le den Teig in Frisch­hal­te­fo­lie oder einen Gefrier­beu­tel und las­se ihn 15 bis 30 Minu­ten im Kühl­schrank ruhen.

Fet­te eine Spring- oder Quiche-Form leicht ein. Rol­le den Teig sehr dünn aus und klei­de die Form damit aus. Bei einer 18cm-Form soll­te der Rand 3,5 bis 4 cm hoch sein. Stel­le die Form mit dem Teig abge­deckt für min­des­tens 30 Minu­ten in den Kühl­schrank.

Hei­ze den Back­ofen auf 180 Grad vor.

Schei­de ein Stück Back­pa­pier zurecht. lege es auf den Teig­bo­den und beschwe­re es mit Back­per­len oder getrock­ne­ten Erb­sen oder Boh­nen. Backe den Teig 15 Minu­ten, ent­fer­ne Back­per­len und Papier und backe den Teig wei­te­re 5 Minu­ten.

Schal­te den Back­ofen nicht aus.

Tipp

  • Ich habe in einem eige­nen Bei­trag aus­führ­lich beschrie­ben, wie Mür­be­teig her­ge­stellt wird.
  • Der Teig ist sehr knapp bemes­sen. Wenn Du ganz sicher sein willst, dass er reicht, mache etwa die 1,5‑fache Men­ge.

Nut­ze die Zeit, in der der Teig ruht, um die Gemü­se vor­zu­be­rei­ten.

Spinat vorbereiten

Wasche und put­ze den Spi­nat. Schleu­de­re ihn etwas tro­cken und las­se ihn bei mitt­le­rer Hit­ze in einem Topf zusam­men­fal­len. Las­se ihn abküh­len und drü­cke ihn sehr gründ­lich aus; andern­falls wird die Quiche-Fül­lung zu dünn.

Dicke Bohnen vorbereiten

Set­ze einen Topf mit Was­ser zum Kochen auf. Stel­le eine Schüs­sel mit kal­tem Was­ser bereit.

Löse die Boh­nen aus den Scho­ten und gib sie für zwei Minu­ten in das kochen­de Was­ser. Gie­ße sie durch ein Sieb ab und gib sie sofort in das kal­te Was­ser.

Rit­ze die led­ri­ge Haut der Boh­nen an und löse die inne­ren, leuch­tend grü­nen Ker­ne her­aus.

45 Minuten vorher: Die Quiche füllen

Rei­be den Ched­dar.

Ver­tei­le unge­fähr die Hälf­te des Ched­dars auf dem vor­ge­ba­cke­nen Teig. Ver­tei­le dar­auf den sehr gut aus­ge­drück­ten Spi­nat und die aus­ge­lös­ten dicken Boh­nen.

Ver­quir­le die Sah­ne mit den Eiern, wür­ze mit dem Estra­gon und etwas Salz und Pfef­fer. Gie­ße die Mischung auf das Gemü­se, so dass sie gleich­mä­ßig ver­teilt ist. Bestreue alles mit dem übri­gen Ched­dar.

Schie­be die Quiche 30 bis 45 Minu­ten backen, bis die Fül­lung fest und der Käse gold­braun ist.

Wichtig: Die Größe der Form

  • Die Grö­ße der Form ist von ent­schei­den­der Bedeu­tung für die Back­zeit. Je klei­ner der Durch­mes­ser der Form, des­to höher wird die Quiche und des­to län­ger braucht sie.

Servieren

Nimm die feri­ge Quiche aus dem Back­ofen und las­se sie noch 5 bis 10 Minu­ten ruhen. Schnei­de sie in Tor­ten­stü­cke und ser­vie­re mit einem gemisch­ten oder grü­nen Salat.

Was habe ich anders gemacht als im Originalrezept?

Die meis­ten deutsch­spra­chi­gen Zei­tun­gen, in denen das Rezept frei zugäng­lich ist, haben sich kei­ne beson­de­re Mühe gege­ben und das Rezept ein­fach nach­ge­druckt. Die löb­li­che Aus­nah­me ist der öster­rei­chi­sche „Stan­dard“, der sich tat­säch­lich die Fra­ge gestellt hat, ob sich die Coro­na­ti­on Quiche mit in Öster­reich erhält­li­chen Zuta­ten zube­rei­ten lässt. Der Arti­kel war – neben dem Kom­men­tar von Fel­ci­ty Cloa­ke im bri­ti­schen „Guar­di­an“ – eine Infor­ma­ti­ons- und Inspi­ra­ti­ons­quel­le für mich.

Man merkt dem Rezept an, dass es in einer Groß­kü­che ent­wi­ckelt wur­de, denn eigent­lich lohnt sich der Auf­wand nur, wenn man vie­le Quiches backt. Für eine ein­zel­ne Quiche kannst Du den Zeit­auf­wand nur redu­zie­ren, indem Du Con­ve­ni­ence kaufst, also TK Boh­nen, TK Spi­nat und fer­ti­gen Mür­be­teig.

Im Ori­gi­nal­re­zept wird But­ter und Schwei­ne­schmalz für den Teig ver­langt. Ich habe das Schwei­ne­schmalz durch But­ter­schmalz ersetzt, damit die Krö­nungs-Quiche auch für Vege­ta­ri­er geeig­net ist. Nur But­ter wäre auch mög­lich gewe­sen, aller­dings wird der Teig wegen des gerin­ge­ren Fett­ge­halts dann ein biss­chen wei­cher.

Dicke Boh­nen gab es bei unse­rem por­tu­gie­si­schen Gemü­se­händ­ler. Wahr­schein­lich fin­dest Du sie auch in tür­ki­schen oder ita­lie­ni­schen Geschäf­ten. Das roya­le Rezept ver­langt fri­schen Estra­gon, der nicht ganz ein­fach zu bekom­men ist. Ich habe ihn kur­zer­hand durch getrock­ne­ten Estra­gon ersetzt.

Die Mischung aus Milch und dou­ble cream aus dem Ori­gi­nal­re­zept habe ich durch Sah­ne ersetzt. Die eng­li­sche dou­ble cream ist sehr viel fet­ter und fes­ter als Sah­ne und in deut­schen Super­märk­ten kaum zu bekom­men (nicht mit creme dou­ble ver­wech­seln!). Der bereits erwähn­te „Stan­dard“ schlägt eine Mischung aus Sah­ne und Mas­car­po­ne vor.

Ched­dar hin­ge­gen war kein Pro­blem. Man kann ihn aber auch durch einen ande­ren wür­zi­gen Hart­kä­se erset­zen.

Schreibe einen Kommentar