Der Österreicher an sich ist ja bekannt dafür, dass er Rindfleisch gerne kocht und zu Tafelspitz verarbeitet. Dass man auch Rinderfilet in einem höchst ungewöhnlich gewürzten Sud kochen kann, entdeckte ich ein einem Buch der Brüder Obauer.
Auch weniger experimentierfreudige Gemüter sollten sich durch die Sardelle nicht abschrecken lassen: sie schmeckt überwiegend salzig, keineswegs fischig und erfüllt damit einen ähnlichen Zweck wie Fishsauce bei südostasiatischen Gerichten.
Auch die übrigen Zutaten zum Würzsud ergeben keinen in seinen Einzelaromen differenzierbaren Geschmack, sondern einen ziemlich überwältigenden Gesamteindruck.
Zutaten für 4 Portionen
- 2 Knoblauchzehen
- 1 EL in Salz eingelegte Kapern (keinesfalls die in Essig eingelegte Variante!)
- 1 TL Thymian
- Schale von 2 unbehandelten Zitronen
- 60 ml Hasel‑, anderes Nussöl oder Sesamöl
- 60 ml Apfelsaft
- 60 ml Sojasauce
- 2 EL Honig
- 1 TL Paprikapulver (edelsüß)
- 1 Messerspitze Chilipulver
- 1 EL Schwarzkümmel (auch schwarzer Sesam genannt)
- 4 als Steak geschnittene Scheiben Rinderfilet
- 4 Sardellenfilets
Zeit
- 20 Minuten
- plus 20 Minuten für’s Wässern der Sardellenfilets
Zubereitung
40 Minuten vor dem Servieren
Nimm die Sardellenfilets aus dem Gläschen, spüle sie vorsichtig ab und lege sie in kaltes Wasser. Dort bleiben sie 30 bis 40 Minuten liegen, bis Du sie brauchst.
20 Minuten vorher
Pelle den Knoblauch und hacke ihn fein. Spüle das Salz von den Kapern ab und hacke sie fein. Reibe die Zitronenschale ab.
Vermische den größten Teil der Zitronenschale und alle weiteren Zutaten außer Fleisch und Sardellen in einer ausreichend großen Pfanne und koche die Mischung auf. Die übrige Zitronenschale brauchst Du für die Deko.
Lege das Fleisch ein und lass‘ es bei geringer Hitze und geschlossenem Deckel gar ziehen. Das dauert nur 5 bis 10 Minuten, je nachdem wie ›durch‹ Du das Fleisch haben möchtest. Die Flüssigkeit darf nicht mehr kochen!
Nimm die Sardellenfilets aus dem Wasser und tupfe sie vorsichtig trocken.
Lege das Fleisch auf vorgewärmte Teller, gib‘ ein bisschen Sauce dazu und lege ein Sardellenfilet oben drauf. Keine Sorge: die Sardellen schmecken nicht fischig durch, sondern haben einen ähnlich würzenden Effekt wie Fischsauce bei südostasiatischen Gerichten.
Garniere mit der restlichen Zitronenschale und serviere.
Dazu passt
Zu diesem äußerst geschmacksintensiven Fleischgericht passt eine milde Beilage wie z.B. Hummus (Kichererbsencreme), aber auch Polenta oder Kartoffelbrei.
Quelle
Das Rezept habe ich dem Buch der Brüder Obauer entnommen: Koche lieber leidenschaftlich! Das Kochbuch für Leute mit Geschmack (Knaur 2008), meiner immer wieder gern genutzten Inspirationsquelle.
1 Gedanke zu „Rindsfilet mit Zitrone, Kapern und Sardellen“