»Tagliare« ist italienisch, heißt »schneiden« und kommt in allen möglichen Zusammenhängen vor. Wir alle kennen zum Beispiel die »Tagliatelle«. Jetzt könnte man meinen, dass Tagliata dem Italiener sein Aufschnitt ist, läge damit aber falsch. Tagliata, genauer Tagliata die Manzo ist dünn geschnittenes Rindfleisch, das mit Öl und Kräutern gewürzt wird. Im Gegensatz zu Carpaccio wird Tagliata aber nicht roh verzehrt.
Es gibt vermutlich so viele Arten, Tagliata zuzubereiten, wie es Italiener gibt, und dann noch mal so viele angebliche Verfeinerungen von irgendwelchen Besserwissern. Der eine macht’s aus Steak, das er brät und fein schneidet, der andere schneidet das Fleisch erst klein und brät es dann. Hier stelle ich eine Variante aus klassischem Roastbeef vor, was den Vorteil hat, dass man eben auch noch ein klassisches Roastbeef hat.
Zutaten für 4 Portionen
- ein Stück Roastbeef von ca. 600 g
- 400 g Rucola
- 50 bis 100 g Parmesan
- ½ Zitrone
- Olivenöl
- ein paar Löffelchen Walnusspesto
Zeit
- Das Fleisch ist in 35 bis 45 Minuten gar, je nach Dicke. In dieser Zeit kannst Du alles übrige vorbereiten.
Tipp
Du kannst die Tagliata auch als Vorspeise servieren. Dann reicht’s für acht Personen.
Zubereitung
Eine knappe Stunde vor dem Servieren
Heize den Backofen auf 140°C vor.
Tupfe das Fleisch sorgfältig trocken und brate es von allen Seiten scharf an. Es soll gut braun werden aber natürlich nicht verbrennen.
Nimm das Fleisch aus der Pfanne und lege es in die ofenfeste Form. Lass‘ es im Ofen garen. Je nach Dicke und gewünschtem Gargrad dauert das zwischen 20 und 30 Minuten. Wenn Du keine Skrupel hast und es richtig »durch« haben willst, lass‘ es 45 Minuten im Rohr.
Nimm das Fleisch aus dem Ofen, wickle es in Alufolie ein und lass es im ausgeschalteten Ofen noch 5 bis 10 Minuten ruhen. Jetzt hast Du ein klassisches Roastbeef. Es macht also nichts, wenn Du zu viel Fleisch hast, denn Du kannst es einfach kalt werden lassen und später zu etwas anderem verarbeiten.
Während das Fleisch im Ofen ist
Wasche und putze den Rucola. Hoble den Parmesan in dünne Scheiben.
Kurz vor dem Servieren
Jetzt musst Du schnell sein. Richte den Rucola und Parmesan auf Tellern an und beträufle beides mit etwas Zitronensaft und Olivenöl. Nicht mischen, denn der Geschmack soll sich nicht zu gleichmäßig verteilen.
Schneide das Fleisch in dünne Scheiben. Je dünner, desto besser. Profis benutzen dafür eine Aufschnittmaschine, aber wir wollen ja nicht übertreiben. Richte das Fleisch auf dem Rucola an. Wenn Du schnell genug warst, ist es noch warm.
Garniere mit ein paar Tropfen Walnuss-Pesto und serviere sofort.
Variationen
Wie schon in der Einleitung gesagt, kann man auch rohes Fleisch in dünne Scheiben schneiden und dann braten. Dazu brauchst Du aber eine riesige Pfanne, denn das Fleisch darf nicht übereinander liegen und muss gleichzeitig fertig werden. Schnell musst Du auch noch sein, denn die dünnen Scheibchen werden in Sekundenschnelle gar und danach gleich trocken.
Statt Walnuss-Pesto kannst Du auch jedes andere grüne Pesto nehmen. Oder einfach ein paar Basilikum-Blätter unter den Rucola mischen.
Ganz Faule nehmen fertiges Roastbeef vom Metzger und sind so in wenigen Minuten fertig. Das ist natürlich nicht warm, aber auch lecker.
Dazu passt
Zu diesem warmen Salat passt ein Stück italienisches Weißbrot und ein Glas Rotwein.