Hühnerbrühe mit Reisnudeln gehört zu Vietnam wie geschnittenes Brot zu Deutschland. Es gibt genauso viele Varianten und man isst sie jeden Tag, rund um die Uhr – am liebsten zum Frühstück. An jeder Straßenecke steht jemand mit einem Holzkohle- oder Gaskocher, einem riesigen Topf Brühe und einem Berg frischer Zutaten, die man sich selbst zusammen stellen kann.
Die asiatische Art, Brühe zuzubereiten, ist anders als die europäische. Es lohnt sich also besonders, sie selbst zu kochen (es lohnt sich natürlich immer, selbst zu kochen). Damit sich der Aufwand lohnt, kannst Du eine größere Menge Brühe vorbereiten und einfrieren.
Gegessen wird übrigens mit Stäbchen: sie sind am besten geeignet, die festen Zutaten aus der Suppe zu fischen. Die Brühe darf aus der Schale geschlürft werden.
Zutaten für 4 Portionen
- Für die Brühe
- 1 Suppenhuhn (ca. 1,5 kg)
- 1 oder 2 Päckchen Hühnerklein
- 1 Handvoll getrocknete Garnelen
- 2 oder 3 EL Fischsauce
- Für die Einlage
- 200 bis 300 g Hühnerbrust
- 2 Möhren
- 2 bis 3 Frühlingszwiebeln
- 1 kleiner Chinakohl oder 2 Salatherzen
- 1 große Handvoll Sojabohnensprossen
- 150 g Reisnudeln
- 1 Handvoll Koriandergrün
- 1 Limette
- 1 Chili
- Fischsauce nach Geschmack
Zeit
- ca. 3 Stunden für die Brühe
- 30 Minuten für die Einlage
Zubereitung
3 Stunden vor dem Servieren
Koche eine asiatische Hühnerbrühe, indem Du alle Zutaten dafür mit kaltem Wasser aufsetzt, zum Kochen bringst und dann bei sehr geringer Hitze ungefähr 3 Stunden köcheln lässt.
Oder taue die vorgekochte Brühe auf und bringe sie zum Kochen. Fertige Hühnerbrühe aus dem Glas eignet sich nicht so gut, da sie auf europäische Weise gekocht wird.
30 Minuten vor dem Servieren
Schneide die Hühnerbrust in sehr dünne Scheibchen.
Schäle die Möhren und schneide sie in sehr dünne Stifte (so dünn Du oder Dein Gemüsehobel es schaffen). Wasche die Frühlingszwiebeln und schneide sie schräg in hauchdünne Scheibchen. Trenne den Chinakohl oder die Salatherzen in einzelne Blätter und schneide sie quer zum Blatt in Streifen. Den Chinakohl etwas dünner, den Salat etwas breiter.
Überbrühe die Sojasprossen mit kochendem Wasser und schrecke sie gleich ab.
Zupfe die Korianderblätter von den Stängeln. Hacke die Chili. Halbiere die Limette und teile jede Hälfte in vier Stücke.
Koche die Reisnudeln gemäß Packungsanweisung, gieß‘ sie ab und bewahre sie in warmem Wasser auf.
Richte alles Grünzeug auf einer großen Platte an.
Kurz vor dem Servieren
Gib das fein geschnittene Hühnerfleisch portionsweise in große Suppenschalen.
Bring die abgeseihte Brühe richtig heftig zum Kochen.
Gib eine Portion Nudeln in ein Sieb, tauche sie kurz in die kochende Brühe und gib sie zum Fleisch in die Suppenschale. Gieße sofort eine große Kelle kochende Brühe darüber.
Das Hühnerfleisch soll so dünn geschnitten werden, dass es sofort gar wird. Wenn Du dem nicht traust, koche es eine Minute in der Brühe.
Wiederhole das mit allen weiteren Portionen. Für alle weiteren Zutaten bedienen sich die Gäste selbst und stellen ihre Suppe nach Geschmack zusammen. Mit ein paar Tropfen (!) Fischsauce wird’s salziger, ein paar Krümel Chili sorgen für die Schärfe. Die Limone quetscht man mit den Fingern frisch in die Suppe.
Variationen
Es gibt ungefähr so viele Rezepte wie Familien, und jede hütet ihr Geheimnis. Du kannst ruhig kreativ werden und alle möglichen Gemüse ausprobieren oder Gewürze wie Zitronengras oder Sternanis mit der Brühe kochen. Frische Minze ist auch eine sehr delikate Ergänzung zum Koriander.