Meine Version des rheinländischen Nationalgerichts: Kartoffeln und Äpfel in klarer Brühe. Dazu gebratene Blutwurst.
Blutwurst
Gebratene Blutwurst mit Kartoffeln und Äpfeln
Mal wieder ein Gericht, das erstaunlich international ist. Spanischer Bauer trifft deutschen Proletarier, kulinarisch.
Da sitzen wir irgendwo in einem Kaff im asturischen Teil der Picos de Europa und versuchen, die Speisekarte zu verstehen. Keine Ahnung, was »Morcilla« ist, aber da steht auch etwas von »Manzanas«, und ein Hauptgericht mit Äpfeln klingt interessant. Morcilla entpuppte sich als Blutwurst, serviert wurde also gebratene Blutwurst mit Äpfeln. Lecker, fast wie zuhause, wo man so etwas »Himmel und Ääd mit Flöns« nennt. Naja, die Spanier lassen die Kartoffeln weg und braten die Äpfel gleich mit der Blutwurst, aber die Ähnlichkeit ist frappierend.
Zurück zuhause stellt sich heraus, dass Blutwurst gar nicht so einfach zu braten ist. Oder besser gesagt: bratbare Blutwurst ist gar nicht so leicht zu finden. Die dunkelrosa dünnen Lappen, die’s an der Aufschnitt-Theke gibt, funktionieren nicht: sie sind viel zu dünn, und sie enthalten Gelatine, die bekanntlich schmilzt, wenn man sie erwärmt. Das Resultat ist ein fieser rotgrauer Brei, den man nur mit geschlossenen Augen essen kann.
Wenn Du dieses Gericht nachkochen möchtest, solltest Du Deinen Metzger also unbedingt fragen, ob die Blutwurst zum Braten geeignet ist. Je nach Region wird er Dich vielleicht komisch ansehen, aber er sollte auskunftsfähig sein. Alles Weitere ist dann ganz einfach.