Eigentlich bin ich ja dagegen, Klassiker kreativ abzuändern. Bei dieser Panna Cotta mit Milchkaffee-Geschmack mache ich eine Ausnahme, denn sie ist einfach zu lecker. Sie lässt sich gut vorbereiten und ist damit ein prima Dessert, das wenig Streß macht.
Gelatine
Bayerische Creme
Bayerische Creme ist ein uraltes Rezept, das sich bis in die höfische Küche des 14. Jahrhunderts zurückverfolgen lässt. Trotz der mit dem Namen verbundenen Assoziationen ist sie eine fluffig-leichte Angegelegenheit. Was die Crème bavaroise, wie sie auf französisch heißt, mit Bayern zu tun hat, weiß nicht einmal die Wikipedia.
Johannisbeeren mit Vanilleschaum
Das Schöne am Sommer ist die schier unerschöpfliche Fülle an frischem Obst. Rote Johannisbeeren sind für mich das Sommerobst par excellence: prall, rot und erfrischend sauer.
Eigentlich sollte man sie nur mit ein wenig Zucker bestreuen und sofort essen. Aber weil das hier ja ein Kochblog ist, machen wir einen leckeren Nachtisch daraus. Und weil ich mir gerade einen Sahnespender gekauft habe, gibt es Vanilleschaum zu den Johannisbeeren – man könnte es auch Espuma nennen.
Panna Cotta
Panna Cotta ist der Klassiker unter den italienischen Desserts. Sie ist so einfach zuzubereiten, dass sich der Gang zum Supermarkt-Kühlregal definitiv nicht lohnt. Mal ganz abgesehen davon, dass die Lebensmittelindustrie die sahnig-cremige Konsistenz einer guten Panna Cotta nicht richtig hinkriegt. Nein, auch nicht die Edelmarken mit den Namen von Fernsehköchen, wenn Du weisst, was ich meine.
Die eigentliche Kunst ist, genau das richtige Verhältnis von Gelatine und Sahne zu treffen, damit die Creme so gerade eben fest wird, gestürzt werden kann und trotzdem cremig bleibt.
Der Rest ist ein Kinderspiel: Sahne, Zucker, Vanille. Und viele Millionen Kalorien.
Quark-Timbale mit Hagebuttenmark
Quarkcreme ist die einfachste Nachspeise der Welt. Leider nicht die raffinierteste, wenn man sie so zubereitet wie unsere Mütter und Großmütter. Aber zum Glück kann man ja bei den Meistern der kulinarischen Verfeinerung was abgucken und die Creme wie bei einer Panna Cotta mit etwas Gelatine binden und dann stürzen. Macht gleich viel mehr her.
Wie immer beim Dessert musst Du rechtzeitig anfangen. In diesem Fall sogar Stunden vorher, denn die Creme muss für ein paar Stunden in den Kühlschrank, um fest zu werden.
Dafür ist die eigentliche Arbeitszeit so kurz, dass man sie kaum messen kann, und Du hast jede Menge Zeit, Dich um ein dem Dessert angemessenes Hauptgericht zu kümmern.
Joghurt-Zitronen-Creme
Dessert ist oft eine undankbare Sache. Man steht stundenlang in der Küche und ziseliert Süßkram in Form, der dann entweder mit einem »boah, ich bin so satt, ich schaff‘ keinen Nachtisch mehr« oder auch einer kultivierteren Äußerung mehr oder minder höflich abgelehnt wird. Oder er ist innerhalb weniger Minuten weggefuttert. Auf keinen Fall wird er gebührend gewürdigt.
Das wird Dir mit dieser Creme nicht passieren. Sie ist leicht und fruchtig, zitronig und doch nicht sauer und passt immer noch ‚rein.
Übrigens ist es fast egal, ob Du nur ein paar Freunde beglücken willst oder eine Riesenschüssel für die Party zusammenrührst – niemand wird ahnen, dass Du nur ein paar Minuten in der Küche gestanden hast. Du musst nur ein wenig planen und viel Geduld haben, denn sie braucht einige Stunden bis sie im Kühlschrank fest geworden ist.
Sülze vom Coq au Vin
Letzthin gab es Coq au Vin. Und da ich hungrige Gäste hatte, blieb weniger vom Fleisch über als gedacht. Aber Brühe und Gemüse war noch da.
Kreative Resteverwertung war angesagt. Und da die Brühe im Kühlschrank sowieso schon schön glibberig geworden war, lag die Idee nahe: Warum nicht Sülze daraus machen?
Ja ja, dafür werden normalerweise Schweinefüße oder ‑köpfe ausgekocht. Dummerweise hatte ich aber gerade keine, aber noch ein paar Blatt Gelatine. Nicht die reine Lehre, aber es sollte ja auch ein Experiment werden.