So gut wie mein Himbeer-Pistazieneis kriegt es keine Hipster-Bude hin. Schmeckt aufregend und klingt aufwändig. Ist es aber nicht: Wie Du gekaufte Eiscreme mit wenig Mühe zu einem großartigen Dessert aufwerten kannst.
Vanille
Panna Cotta ohne Geliermittel
Ich wollte unbedingt Panna Cotta zum Dessert. Gelatine kam für die Vegetarier unter meinen Gästen nicht infrage und die Agar-Agar erinnerte die Biologin des Hauses an die Zeit, als sie es als Träger für mikrobakterielle Experimente verwendete.
Also habe ich Sahne so lange gekocht, bis sie eine cremige Konsistenz angenommen hat. Das Ergebnis war eine zunächst erschreckend kleine Portion Dessert – das sich dann aber als so reichhaltig herausstellte, dass alle zufrieden waren. Statt der traditionellen Karamellsauce habe ich die Panna Cotta wie eine Creme Brulee mit einer knackigen Karamellschicht versehen.
Milchreis karamellisiert
Eigentlich habe ich ein frühkindliches Milchreis-Trauma. Bevor ich es selbst ausprobiert habe, hielt ich Milchreis für eine schleimig-zähe, eklig süße Angelegenheit, mit der Mütter ihre Kinder quälen. Dieses Rezept hat mich eines Besseren belehrt. Wie so oft kommt es auf die Kochzeit an.
Johannisbeeren mit Vanilleschaum
Das Schöne am Sommer ist die schier unerschöpfliche Fülle an frischem Obst. Rote Johannisbeeren sind für mich das Sommerobst par excellence: prall, rot und erfrischend sauer.
Eigentlich sollte man sie nur mit ein wenig Zucker bestreuen und sofort essen. Aber weil das hier ja ein Kochblog ist, machen wir einen leckeren Nachtisch daraus. Und weil ich mir gerade einen Sahnespender gekauft habe, gibt es Vanilleschaum zu den Johannisbeeren – man könnte es auch Espuma nennen.
Panna Cotta
Panna Cotta ist der Klassiker unter den italienischen Desserts. Sie ist so einfach zuzubereiten, dass sich der Gang zum Supermarkt-Kühlregal definitiv nicht lohnt. Mal ganz abgesehen davon, dass die Lebensmittelindustrie die sahnig-cremige Konsistenz einer guten Panna Cotta nicht richtig hinkriegt. Nein, auch nicht die Edelmarken mit den Namen von Fernsehköchen, wenn Du weisst, was ich meine.
Die eigentliche Kunst ist, genau das richtige Verhältnis von Gelatine und Sahne zu treffen, damit die Creme so gerade eben fest wird, gestürzt werden kann und trotzdem cremig bleibt.
Der Rest ist ein Kinderspiel: Sahne, Zucker, Vanille. Und viele Millionen Kalorien.
Birnen-Gorgonzola-Sauce zu Pasta
Birne und Gorgonzola ist eine ziemlich klassische Kombination. Die feine Fruchtsüße harmoniert wunderbar mit dem salzig-herben Käse. In der italienischen Küche werden beide mit Pasta in verschiedenster Form zubereitet.
Am bekanntesten sind vielleicht die mit Birne und Gorgonzola gefüllten Tortellini, die in einer sämigen Sahnesauce serviert werden. Da ich die Mühe scheue, Tortellini selbst zu füllen (und fertig gekaufte nicht auf den Tisch kommen), habe ich mir gedacht: warum soll die Füllung eigentlich immer in die Pasta? Warum nicht als alles als Sauce zubereiten?
Gedacht, getan.
Quarkflan mit Erdbeersauce und frischen Erdbeeren
Erdbeeren mit Quark ist die einfachste Nachspeise der Welt. Leider nicht die raffinierteste. Mit ein paar kleinen Änderungen kannst Du aber ein Dessert zaubern, das Du besser im Restaurant nicht bekommst.
Wie immer beim Dessert musst Du rechtzeitig anfangen. In diesem Fall sogar Stunden vorher, denn die Creme muss für ein paar Stunden in den Kühlschrank, um fest zu werden.
Dafür ist die eigentliche Arbeitszeit so kurz, dass man sie kaum messen kann, und Du hast jede Menge Zeit, Dich um ein dem Dessert angemessenes Hauptgericht zu kümmern.
Creme Brulee
Creme Brulee macht wenig Arbeit, braucht aber viel Zeit.
Zuerst rührst Du die Zutaten zusammen, dann lässt Du sie ein paar Stunden im Kühlschrank stehen. Nach dem Umfüllen in Förmchen muss sie für mindestens eine weitere Stunde in den Backofen. Und kühlt dann noch mal ein paar Stunden durch.
Der eigentliche Clou an Creme Brulee ist die dünne Karamellschicht oben drauf. Die machst Du ganz zum Schluss mit einem kleinen Gasbrenner. Das geht dann ganz schnell.
Rote-Linsen-Suppe mit Vanille und Kreuzkümmel
Rote Linsen haben einen milden nussigen Geschmack, der mit vielen anderen Aromen vortrefflich harmoniert. Außerdem werden sie ohne Einweichen schnell gar und sind damit wunderbar für ein seelenwärmendes Abendessen nach einem harten Bürotag geeignet. Oder nach der Uni, wenn Du mit Kochen dran bist und die WG schon hungrig an der Küchentür herumlungert.
Du musst nur aufpassen, dass Du die Aromen gut ausbalancierst und nicht übertreibst – besonders die Vanille kann ein ziemlich penetrantes Parfüm abgeben. Sei deshalb anfangs lieber etwas zurückhaltend mit den Gewürzen.
Vanillezucker
Leute, kauft keinen Vanillezucker! Der kommt direkt aus dem Chemielabor. Es gibt wohl kaum etwas, das sich leichter und billiger künstlich herstellen lässt als Vanillezucker – außer Ascorbinsäure vielleicht, die uns dann als Vitamin C verkauft wird.
Es gibt aber auch kaum etwas, das sich leichter und billiger selbst herstellen lässt. Und wenn es mal nicht süß sein soll: auch Vanillearoma lässt sich quasi als Abfallprodukt ganz einfach selbst machen. Und zwar auf natürlichem Weg und tausendmal besser als die Produkte der »Lebensmittel-«Industrie.