Schwarzwurzeln sind ein ziemlich hässliches Gemüse. Die erdigen, braunen Stangen, die immer leicht vertrocknet aussehen, lachen einen in der Gemüsetheke nicht wirklich an. Und das Schälen ist so mühsam, dass man gut verstehen kann, warum die Großmutter sie am liebsten eingemacht im Glas gekauft hat. Aber wer sich einmal selbst die Mühe gemacht hat weiß, dass die Arbeit mit einem echten Geschmackshighlight belohnt wird, das nicht nur die klebrigen Finger, sondern auch die matschigen Schwarzwurzeln aus dem Glas schnell vergessen lässt.
Weißwein
Risotto mit Auberginen, Tomaten und Pinienkernen
Eigentlich finde ich, dass Risotto ein Wintergericht ist. Das Kochen bei offenem Topf wärmt den Leib und die aufsteigenden Düfte wärmen die Seele. Und erst das fertige Gericht … das müssen urkindliche Reflexe sein. Hmm, Risotto als Babybrei für Erwachsene, darüber ließen sich bestimmt tiefe philosophische Abhandlungen schreiben.
Jaja ich weiss, der größte Fehler beim Risotto wäre, ihn zu Brei zu kochen. Er muss noch »Biss« haben, also einen kleinen harten Kern. Und was den Winter angeht: dank der sommerlichen Tomaten und Auberginen in diesem vegetarischen Risotto kannst Du ihn immerhin für ein paar Stunden von Deiner Haustür vertreiben.
Dicke Bohnen mit Schinken
Die zartgrünen dicken Bohnen gehören zu Unrecht zu den vergessenen Köstlichkeiten.
Estragon-Huhn
Huhn in Estragon-Sauce zählt ohne Frage zu den Klassikern der französischen Küche. Und so sind auch die Zutaten: jede Menge unterschiedliches Zeug, Butter und Sahne. Leichte Küche ist das nicht, aber das muss ja nicht sein.
Auch wenn sich die Zutaten- und Zubehörlisten eindrucksvoll lang lesen: alles bekommst Du auch in Deutschland im Supermarkt umd die Ecke, und besonders schwierig ist das Rezept nicht.
Du musst nur eine ordentliche Menge Estragon verarbeiten, und zwar frischen. Mit getrocknetem Kraut wird’s nur halb so gut.
Muscheln in Weißweinsud
Muscheln leben im und vom Meerwasser – je besser ihr Lebensraum, desto besser schmecken sie. Franzosen schwören auf Muscheln aus der Bretagne, unsereiner bekommt sie in sehr guter Qualität von den nordfriesischen Inseln.
In den Wintermonaten ist das Meerwasser kälter und sauerstoffreicher als im Sommer, die kleinen Tierchen fühlen sich wohl und wir freuen uns, dass es bei uns in den Monaten mit »r« am Ende traditionellerweise Muscheln zu kaufen gibt. Früher mag dabei auch noch die Kühlkette eine Rolle gespielt haben, denn Muscheln verderben leicht.
Muscheln kauft man lebend. Lebende Tiere erkennst Du daran, dass sie geschlossen sind und sich erst beim Zwischenlagern in kaltem Wasser leicht öffnen und schließen. Tierchen, die vorher schon offen sind, sind bereits eine unkontrollierbare Zeit tot und könnten verdorben sein. Wirf sie weg. Das gleiche gilt für welche mit beschädigten Schalen. Wenn Du mehr als zwei oder drei Muscheln pro Kilo wegwerfen musst, solltest Du den Fischhändler wechseln. Nach dem Kochen ist es übrigens umgekehrt: jetzt sind die guten Muscheln offen und die verdorbenen noch geschlossen.
Wenn Du sie nicht gerade frisch vom Kutter kaufst, sind Muscheln küchenfertig im Handel. Du musst Sie nur noch in kaltem Wasser durchspülen, um wirklich die letzten Sandreste weg zu kriegen und die verdorbenen aussortieren. Dann dauert es nur noch wenige Minuten bis zu einem köstlichen leichten Mahl.
Kartoffelcremesuppe mit Feldsalat und Parmesan
Dieses Rezept ist zwei Rezepte in einem. Du kannst entweder eine einfach Kartoffelcremesuppe zubereiten oder sie mit einer auf den ersten Blick etwas ungewöhnlichen Zutat aufpeppen: mit Feldsalat.
Ohne viel Aufwand entsteht in kurzer Zeit eine herzhafte und wegen einer nicht ganz unerheblichen Menge Weißwein trotzdem leichte Suppe. Für die Du nicht mal besondere Küchenzaubertricks beherrschen musst, denn die Zubereitung ist ganz einfach.
Sie eignet sich gleichermaßen als erster Gang zu einem Festessen wie als Hauptgericht für kalte Wintertage.
Sommerlicher Risotto mit Minze und Zitronen
Risotto ist ein streßfreies Essen. Die meisten Zutaten hat man sowieso im Haus oder kann sie im Supermarkt um die Ecke schnell kaufen. Auch die Zubereitung ist nicht besonders schwierig, wenn Du ein paar Tipps beachtest.
Der wichtigste: lass‘ Dich nicht unter Zeitdruck setzen. Risotto braucht mal länger, mal kürzer. Kein Mensch weiss, warum das so ist, aber wenn Du Dich damit abfindest, dass Du irgendwas zwischen 20 und 35 Minuten am Herd stehst, hast Du die richtige Einstellung gewonnen.
Minze-Zitronen-Risotto ist so unkompliziert, dass sogar blutige Anfänger ihn kochen können und nicht einmal die Zutaten vorbereiten müssen. Wie gesagt: streßfrei. Genau das richtige für den Sommer.
Huhn mit Zitrone und Knoblauch (Variation über ein Thema)
Für das perfekte Zitronenhähnchen mit oder ohne Knoblauch sind unendlich viele Rezepte geschrieben worden. Meistens werden Tier und Gewürz mit mehr oder weniger anderen Zutaten im Ofen geschmort. Auch auf dreiminutenei findest Du so ein Rezept.
Das Spannende ist, dass Du aus den gleichen Zutaten wir für die Ofenvariante auch eine sommerliche Zauberei im Topf anrichten kannst.
Beide Varianten brauchen nur wenig Vorbereitungszeit, beide verwenden die gleichen Zutaten und trotzdem schmecken sie völlig unterschiedlich. Probier’s mal aus!
Der Knoblauch wird übrigens ungeschält gekocht. Dadurch verliert er seine Schärfe und kann aus der Schale herausgelutscht werden. Das ist nicht gerade die feine englische Art, aber das Gericht kommt ja schließlich auch aus der französisch-italienischen Landküche.
Keine Angst vor Risotto
Risotto ist der Angstgegner jedes ambitionierten Hobbykochs. Angeblich ist es höllenschwierig zu kochen, muss man ständig im Topf rühren und Angst haben, dass es entweder matschig wird oder zu hart bleibt.
Alles Unfug. Risotto ist nicht schwieriger zu kochen als jedes andere Reisgericht auch. Risotto kann jeder – wenn man ein paar Dinge beachtet. Hat man die paar Regeln erst mal intus, kann nichts mehr schief gehen und man hat die Grundlagen für eines der vielfältigsten Gerichte der Welt.
Schnelle Forelle
Regenbogenforellen, sofern aus hiesiger Bio-Zucht, gelten als politisch korrekter Fisch. Die örtliche Bio-Boutique hat sie, passend zur pietistischen Grundausrichtung der schwäbischen Seele, freitags immer frisch im Angebot. Frisch heisst dann wirklich frisch: sie scheinen noch aus der Tüte springen zu wollen, obwohl dienstbare Geister sie schon geschuppt und ausgenommen haben.
Heute probieren wir an ihnen mal ein Gerät aus, das kulinarische Fundamentalisten für den Ursprung allen Übels halten. Nein, nicht die Friteuse. Den delikaten Fisch in siedendes Fett zu werfen, wäre wirklich ein Verbrechen. Deshalb braten wir ihn auch nicht. Heute dünsten wir die Forelle mal in der Mikrowelle.