Ossobucco mit Risotto Milanese

Ossobuco

Dem beken­nen­den Alles­fres­ser läuft schon beim Namen das Was­ser im Mund zusam­men: Osso­bu­co. Schon wie das klingt! Fleisch! Lang­sam gegar­tes, köst­li­ches, auf der Zun­ge zer­ge­hen­des Fleisch! Bestreut mit einer selbst­ge­mach­ten Gre­mo­la­ta. Und dazu Risot­to … Ach Ita­li­en, Du hast es bes­ser!

Schnel­le Küche ist Osso­bu­co defi­ni­tiv nicht, aber auch nicht auf­wän­dig. Nach ein paar Minu­ten Vor­be­rei­tung kannst Du das Fleisch für ein paar Stun­den sich selbst über­las­sen. Es schmort lang­sam vor sich hin, wird dabei immer zar­ter, ohne dass Du Dich dar­um küm­mern musst und ist damit der idea­le Beglei­ter zu Risot­to oder Ähn­li­chem, das Dei­ne Auf­merk­sam­keit for­dert.

A pro­pos Auf­merk­sam­keit: Auch falls Du mal das Bedürf­nis haben soll­test, jeman­den mit Dei­nen Koch­küns­ten zu beein­dru­cken, ist Osso­bu­co per­fekt. Einer­seits eig­net es sich sowie­so zum Ange­ben, ande­rer­seits kannst Du wäh­rend der lan­gen Schmor­zeit alles ande­re vor­be­rei­ten, auch noch duschen und Dei­ne Auf­merk­sam­keit ganz der oder dem Ange­schwärm­ten wid­men …

Zitronen-Joghrut-Creme

Joghurt-Zitronen-Creme

Des­sert ist oft eine undank­ba­re Sache. Man steht stun­den­lang in der Küche und zise­liert Süß­kram in Form, der dann ent­we­der mit einem »boah, ich bin so satt, ich schaff‘ kei­nen Nach­tisch mehr« oder auch einer kul­ti­vier­te­ren Äuße­rung mehr oder min­der höf­lich abge­lehnt wird. Oder er ist inner­halb weni­ger Minu­ten weg­ge­fut­tert. Auf kei­nen Fall wird er gebüh­rend gewür­digt.

Das wird Dir mit die­ser Creme nicht pas­sie­ren. Sie ist leicht und fruch­tig, zitro­nig und doch nicht sau­er und passt immer noch ‚rein.

Übri­gens ist es fast egal, ob Du nur ein paar Freun­de beglü­cken willst oder eine Rie­sen­schüs­sel für die Par­ty zusam­men­rührst – nie­mand wird ahnen, dass Du nur ein paar Minu­ten in der Küche gestan­den hast. Du musst nur ein wenig pla­nen und viel Geduld haben, denn sie braucht eini­ge Stun­den bis sie im Kühl­schrank fest gewor­den ist.

Steinpilz-Risotto

Keine Angst vor Risotto

Risot­to ist der Angst­geg­ner jedes ambi­tio­nier­ten Hob­by­kochs. Angeb­lich ist es höl­len­schwie­rig zu kochen, muss man stän­dig im Topf rüh­ren und Angst haben, dass es ent­we­der mat­schig wird oder zu hart bleibt. Unfug!

Tagliata

Tagliata mit Rucola und Walnuss-Pesto

»Taglia­re« ist ita­lie­nisch, heißt »schnei­den« und kommt in allen mög­li­chen Zusam­men­hän­gen vor. Wir alle ken­nen zum Bei­spiel die »Taglia­tel­le«. Jetzt könn­te man mei­nen, dass Taglia­ta dem Ita­lie­ner sein Auf­schnitt ist, läge damit aber falsch. Taglia­ta, genau­er Taglia­ta die Man­zo ist dünn geschnit­te­nes Rind­fleisch, das mit Öl und Kräu­tern gewürzt wird. Im Gegen­satz zu Car­pac­cio wird Taglia­ta aber nicht roh ver­zehrt.

Es gibt ver­mut­lich so vie­le Arten, Taglia­ta zuzu­be­rei­ten, wie es Ita­lie­ner gibt, und dann noch mal so vie­le angeb­li­che Ver­fei­ne­run­gen von irgend­wel­chen Bes­ser­wis­sern. Der eine macht’s aus Steak, das er brät und fein schnei­det, der ande­re schnei­det das Fleisch erst klein und brät es dann. Hier stel­le ich eine Vari­an­te aus klas­si­schem Roast­beef vor, was den Vor­teil hat, dass man eben auch noch ein klas­si­sches Roast­beef hat.

Walnuss-Rucola-Pesto

Walnuss-Rucola-Pesto

Wer das Glück hat, einen Wal­nuss­baum sein Eigen zu nen­nen (oder wer über Freun­de oder Ver­wandt­schaft ver­fügt, die glück­lich sind, einen Abneh­mer für die Über­pro­duk­ti­on des ver­gan­ge­nen Jah­res gefun­den zu haben), wird ver­mut­lich selbst Mona­te nach Weih­nach­ten noch säcke­wei­se Wal­nüs­se her­um­ste­hen haben. Die hal­ten sich zwar ein gan­ze Wei­le, aber irgend­wann wol­len sie auch ver­braucht wer­den.

Wie wär’s mal mit einem Pes­to? Nor­ma­ler­wei­se wer­den dafür Basi­li­kum, Pini­en­ker­ne, Knob­lauch und ita­lie­ni­sche Hart­kä­se unter­schied­li­cher Pro­ve­ni­enz mit Öl zu einer Pas­te ver­ar­bei­tet. Für unse­re Wal­nüs­se brau­chen wir ein kräf­ti­ge­res Kraut, das den Wal­nüs­sen etwas ent­ge­gen zu set­zen hat: wir ent­schei­den uns für Ruco­la, des­sen pfeff­ri­ger Geschmack die leich­te Bit­ter­keit der Wal­nüs­se schön aus­ba­lan­ciert.

Forellen

Schnelle Forelle

Regen­bo­gen­fo­rel­len, sofern aus hie­si­ger Bio-Zucht, gel­ten als poli­tisch kor­rek­ter Fisch. Die ört­li­che Bio-Bou­tique hat sie, pas­send zur pie­tis­ti­schen Grund­aus­rich­tung der schwä­bi­schen See­le, frei­tags immer frisch im Ange­bot. Frisch heisst dann wirk­lich frisch: sie schei­nen noch aus der Tüte sprin­gen zu wol­len, obwohl dienst­ba­re Geis­ter sie schon geschuppt und aus­ge­nom­men haben.

Heu­te pro­bie­ren wir an ihnen mal ein Gerät aus, das kuli­na­ri­sche Fun­da­men­ta­lis­ten für den Ursprung allen Übels hal­ten. Nein, nicht die Fri­teu­se. Den deli­ka­ten Fisch in sie­den­des Fett zu wer­fen, wäre wirk­lich ein Ver­bre­chen. Des­halb bra­ten wir ihn auch nicht. Heu­te düns­ten wir die Forel­le mal in der Mikro­wel­le.

Vietnamesischer Salat mit gehacktem Hühnerfleisch (Goi Ga Bap Cai)

Kori­an­der­grün, Min­ze, Fisch­sauce und Erd­nüs­se bil­den für mich die Aro­men­kom­bi­na­ti­on der viet­na­me­si­schen Küche. Die­ser klas­si­sche Salat mit Hüh­ner­fleisch ver­eint sie alle. Zusam­men mit der Fri­sche von Limet­ten­saft der per­fek­te Ein­stieg in ein süd­ost­asia­ti­sches Menü und eine klei­ne Vor­freu­de auf den Som­mer.

Sülze vom Coc au Vin

Sülze vom Coq au Vin

Letzt­hin gab es Coq au Vin. Und da ich hung­ri­ge Gäs­te hat­te, blieb weni­ger vom Fleisch über als gedacht. Aber Brü­he und Gemü­se war noch da.

Krea­ti­ve Res­te­ver­wer­tung war ange­sagt. Und da die Brü­he im Kühl­schrank sowie­so schon schön glib­be­rig gewor­den war, lag die Idee nahe: War­um nicht Sül­ze dar­aus machen?

Ja ja, dafür wer­den nor­ma­ler­wei­se Schwei­ne­fü­ße oder ‑köp­fe aus­ge­kocht. Dum­mer­wei­se hat­te ich aber gera­de kei­ne, aber noch ein paar Blatt Gela­ti­ne. Nicht die rei­ne Leh­re, aber es soll­te ja auch ein Expe­ri­ment wer­den.

Coq au Vin

Coq au Vin

Ich mag kei­ne Fil­me mit Til Schwei­ger. Ich mag Coq au Vin. Den fran­zö­si­schen Klas­si­ker, der im Titel des Films zu »Koko­wääh« wird, was angeb­lich Kin­der­spra­che sein soll. Na ja. Wahr­schein­lich sagen das die sel­ben Leu­te, die »Wenngg« und »Penngg« lus­tig fin­den.

Den­noch, auch von schlech­ten Fil­men – soweit man das anhand des Trai­lers beur­tei­len kann – soll­te man sich nicht davon abhal­ten las­sen, die köst­li­che Kom­bi­na­ti­on von Wein und Huhn mal wie­der zu kochen. Also nichts wie los, beim Metz­ger des Ver­trau­ens einen ordent­li­chen Land­go­ckel gekauft, den Wein­vor­rat auf­ge­füllt und los geht’s.

Und viel­leicht bringt ja die Erwäh­nung von Til Schwei­ger, Koko­wääh und Coq au Vin eine gute Plat­zie­rung in den Such­ma­schi­nen. Des­halb gleich noch mal: Coq au Vin ist das Rezept, mit dem Til Schwei­ger in dem Film Koko­wääh angeb­lich alle Frau­en rum­kriegt.

Jetzt reicht’s aber mit dem Geschwa­fel. Ran an den Herd.

Kaninchen a la Bouillabaisse

Kaninchen a la Bouillabaisse

Bouil­la­baisse, das ist doch die­se fran­zö­si­sche Fisch­sup­pe – im Maga­zin der Süd­deut­schen Zei­tung las ich kürz­lich eine Varia­ti­on des Rezepts mit Kanin­chen, die ich unbe­dingt aus­pro­bie­ren woll­te.

Abge­se­hen von den bei Spit­zen­kö­chen übli­chen Affig­kei­ten (War­um zum Teu­fel soll man genau 280g Zwie­beln neh­men, wenn das genaue Gewicht des Kanin­chens anschei­nend nicht so wich­tig ist?) und Unge­nau­ig­kei­ten (Wie vie­le Kar­tof­feln brau­che ich denn nun eigent­lich, um  genau 350g geschäl­te zu bekom­men?) war das Rezept nett beschrie­ben und ich habe es ein­fach mal nach­ge­kocht und ein klein wenig ange­passt.

Das Resul­tat ist spek­ta­ku­lär und Du wirst Ah’s und Oh’s für Dei­ne krea­ti­ve Inter­pre­ta­ti­on eines Klas­si­kers ern­ten.